Bitteres Ende

Salzburg-Coach: “Fußball kann so brutal sein”

Sport
21.03.2014 11:04
Salzburgs Erfolgslauf in der Europa League wurde am Donnerstag vom FC Basel ein schmerzhaftes Ende gesetzt. Den "Bullen", die in der ersten Halbzeit ihren Gegner an die Wand spielten, wurde vor allem die schlechte Chancenauswertung zum Verhängnis. Basel hingegen machte aus zwei Eckbällen, bei denen die Salzburger Abwehr patzte, zwei Tore und siegte 2:1. Während die Schweizer den Aufstieg ins Viertelfinale feiern, sitzt der Schmerz bei den Salzburgern tief. Coach Roger Schmidt meinte: "Wir sind alle extrem enttäuscht, Fußball kann so brutal sein."

Dabei war zunächst in der ausverkauften Arena in Wals-Siezenheim alles für seine Elf gelaufen. Die Schweizer verloren bereits nach acht Minuten Abwehrchef Marek Suchy nach einem bösen Foul an Salzburg-Torjäger Alan. Und in Minute 22 besorgte Kapitän Jonatan Soriano das 1:0 für die Gastgeber, die zu diesem Zeitpunkt aber eigentlich schon höher hätten führen müssen.

"Die Mannschaft ist sensationell in das Spiel gestartet. Besser als wir in der ersten halben Stunde kann man nicht spielen. Wir hätten da das Spiel zu unseren Gunsten entscheiden müssen", wusste Schmidt, warum es nach zuvor zehn Siegen en suite und dem 0:0 in Basel die erste Niederlage in der laufenden Europa-League-Saison setzte. "Wir hätten sieben Tore machen müssen", bekräftigte Außenverteidiger Florian Klein. "Unglaublich, was wir vernebelt haben", meinte Stefan Ilsanker.

Schmidt: "Wir spielen außergewöhnlichen Fußball"
Schmidt fand aber auch im Moment der Enttäuschung positive Worte: "Wir sind in jedem einzelnen Spiel dominant aufgetreten. Wir spielen einen außergewöhnlichen Fußball." Die Herausforderung sei es nun, so wie schon nach dem Ausscheiden in der Champions-League-Qualifikation gegen Fenerbahce Istanbul, diesen Weg fortzusetzen. "Ich erwarte, dass die Mannschaft jetzt auch Charakter zeigt. Wir müssen jetzt die Meisterschaft auf höchsten Niveau zu Ende spielen und wollen auch den Cup gewinnen", definierte Schmidt die weiteren Saisonziele des designierten Meisters.

Gleichzeitig dachte der 47-jährige Deutsche auch schon ans internationale Geschäft der kommenden Saison, in der erstmals in der Red-Bull-Ära die Champions-League-Gruppenphase erreicht werden soll: "Wir haben eine sehr junge Mannschaft und diesmal Lehrgeld zahlen müssen. Unsere Herausforderung ist nun, mit dieser Erfahrung im nächsten internationalen Bewerb noch besser zu sein."

Die Mannschaft signalisierte schon unmittelbar nach dem bitteren Aus, dass sie dieses Vorhaben unbedingt in die Tat umsetzen will. "Wir werden jetzt nicht aufgeben, hart weiterarbeiten und uns dann für die Champions League qualifizieren", versprach Mittelfeld-Abräumer Ilsanker, der sich im Finish mehr Support von den Rängen gewünscht hätte. "Nach dem 1:2 ist bei uns der Spielfluss gerissen. Da hätten wir uns mehr Unterstützung von unseren Fans erwartet."

Ilsanker kritisiert Basel-Fans
Ganz schlecht kam der gegnerische Anhang bei ihm weg. "Die Basel-Fans waren asozial", betonte Ilsanker und erinnerte damit an die 13-minütige Unterbrechung des Spiels nach einer knappen halben Stunde, weil Schweizer Rowdys Gegenstände aufs Spielfeld geworfen hatten. "Die Pause nach 30 Minuten war zwar nicht schön, aber sie hat uns gut getan. Wir konnten dadurch unseren Frust in der Kabine lassen", meinte Basel-Mittelfeldspieler Fabian Frei, der mit seinen Eckbällen beide Treffer eingeleitet hatte.

Für Marco Streller, der mit seinem Ausgleichstreffer in Minute 51 die Wende eingeleitet hatte, war das Comeback des FCB unfassbar: "Der Ausschluss hat alle unsere Überlegungen über den Haufen geworfen. Wir haben aber so viel internationale Erfahrung, dass wir wussten, was da zu machen war. Unglaublich, wir haben zu zehnt ein verloren geglaubtes Spiel noch gedreht." Sein Trainer Murat Yakin war ebenfalls überglücklich: "Nach der Roten Karte und dem 0:1 hat nicht viel für uns gesprochen. Wir waren nicht die bessere, aber die cleverere Mannschaft."

In dieser zeichnete sich Schlussmann Yann Sommer mehrmals aus. Und nach der Pause vereitelte der künftige Mönchengladbach-Torhüter wie schon im Hinspiel sämtliche Möglichkeiten der Schmidt-Elf. "Salzburg hat offensiv enorme Qualitäten, sie haben uns kaum einen Meter Platz gelassen. Schlussendlich haben wir Charakter gezeigt, nie aufgegeben und immer an uns geglaubt", erklärte der Schweizer Team-Goalie das Erfolgsrezept der Basler, die zum zweiten Mal in Serie unter die letzten acht der Europa League vorgedrungen sind.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

(Bild: KMM)



Kostenlose Spiele