Fall Madeleine

Gerry McCann: “Glauben nicht an Maddies Tod”

Ausland
17.10.2007 17:01
Im Fall der verschwundenen Madeleine hat Vater Gerry McCann Angaben seines Sprechers zurückgewiesen, die Eltern hätten den möglichen Tod der Vierjährigen eingeräumt. "Entgegen anderslautenden Berichten nehmen (Ehefrau) Kate und ich nicht an, dass Madeleine wahrscheinlich tot ist", schreibt der Vater in seinem Internet-Blog. "Wir wissen, dass dies eine Möglichkeit ist. Aber die Tatsache, dass es keinen Beweis dafür gibt, dass Madeleine ernsthaft verletzt wurde, lässt uns weiter hoffen, dass sie lebend gefunden wird."

Zuvor hatte Familiensprecher Clarence Mitchell angegeben: "Kate und Gerry (McCann) sehen das realistisch genug, um zu wissen, dass sie möglicherweise tot ist." Stattdessen sollen in den kommenden Wochen neue Aufrufe und Plakate in Spanien und Portugal veröffentlicht werden, wie der Vater ankündigte.

Madeleines Vater begrüßt außerdem die Initiativen des neuen portugiesischen Chefermittlers Paulo Rebelo. "Es ist sehr ermutigend, dass Rebelos Beamte offenkundig das gesamte Untersuchungsmaterial noch einmal prüfen", betonte Gerry McCann.

Computer beschlagnahmt
Unterdessen erhärten sich aber weiter die Indizien, dass das Ehepaar mit dem Verschwinden und dem möglichen Tod ihrer Tochter zu tun hat.

Britischen Medienberichten zufolge hat die Polizei einen Computer beschlagnahmt, der von Madeleines Vater Gerry McCann nach dem Verschwinden des Kindes im Mai in Portugal gemietet worden war. Die Ermittler bemühen sich derzeit aber noch darum, die E-Mail-Korrespondenz des Vaters überprüfen zu dürfen. Das ist nur mit richterlicher Genehmigung gestattet. Vermutlich erhofft sich die Polizei aus der E-Mail-Korrespondenz Erkenntnisse über die Aktivitäten des Vaters nach dem Verschwinden des Mädchens.

Korrespondenz mit Prominenten
Laut der britischen Tageszeitung „Sun“ dürften auf dem Computer E-Mails gespeichert sein, die McCann an Prominente wie Fußball-Star David Beckham, Milliardär Richard Branson und „Harry Potter“-Autorin J. K. Rowling geschrieben hat, um sie um Unterstützung in der Suche nach Madeleine zu bitten. David Beckham trat kurz nach dem Verschwinden des Kindes mit einem Appell nach ihr zu suchen im Fernsehen auf, Rowling und Branson spendeten jeweils hohe Summen, um die weltweite Such-Kampagne zu unterstützen.

Leichenspuren im Mietauto
Die portugiesische Polizei hat die DNA-Spuren, die im Mietwagen von Gerry und Kate McCann gefunden worden sind, ausgewertet. Es handelt sich laut einem Polizei-Insider um Spuren, die nur von einer Leiche stammen können!

Wie von Krone.at bereits berichtet, sind in dem Renault Scenic, den das Ehepaar McCann 25 Tage nach dem Verschwinden ihrer Tochter Maddie, gemietet hatte, DNA-Spuren gefunden worden. Die Eltern haben bisher geschworen, dass die Spuren von in den Kofferraum geworfenen Kleidungsstücken des Kindes oder von den kleineren Geschwistern stammen müssten.

Die jetzt durchgesickerten Ergebnisse der forensischen Untersuchung deuten aber etwas anderes an: Es handelt sich bei den untersuchten Spuren nämlich keineswegs um Hautpartikel oder Haare, sondern um Körperflüssigkeit, die nur von einer verwesenden Leiche abgesondert worden sein kann. Laut dem Polizei-Insider wurde die Leichenflüssigkeit unter einem Teppich im Kofferraum sichergestellt. Ein Ort, prädestiniert, um eine kleine Leiche wegzuschaffen. 

Eltern unter Verdacht
Anfang September – also fast fünf Monate, nachdem Madeleine aus ihrem Zimmer in der Ferienanlage in Praia da Luz verschwunden war - ist das Ehepaar von der portugiesischen Polizei offiziell zu Verdächtigen erklärt worden. Die Polizei geht davon aus, dass das Kind durch ein Versehen der Mutter zu Tode gekommen ist und danach von dem Ehepaar versteckt und anschließend weggeschafft wurde. Wohin, ist weiterhin unklar. Zuletzt wurde ein See an der Hauptausgangsstraße von Praia da Luz noch einmal untersucht (siehe Bericht in der Infobox).

Das Ehepaar weist jede Schuld von sich. Es bleibt bei seiner Version, dass Madeleine am Abend des 3. Mai von einem Kindesentführer aus dem Hotelzimmer verschleppt worden ist, während die Eltern beim Abendessen in einem nahen Restaurant waren.

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