"Dummes A*******h"

Hollywoodfrauen watschen Matt Damon auf Twitter ab

Adabei
19.12.2017 11:14

Ducken und weg, muss man Matt Damon nur raten. Zahlreiche empörte Hollywoodfrauen watschen den sympathischen Schauspielstar und Kumpel von George Clooney derzeit geradezu verbal ab, nachdem dieser es gewagt hatte, in einem Interview zu sagen, es werde nicht darüber gesprochen, dass es verdammt viele Männer gibt, die keine Sextäter sind und so etwas auch nie machen würden.

Auf die #MeToo-Kampagne in Hollywood angesprochen, erklärte Damon am Montag in einem Interview mit "Business Insider", man sei an einem Wendepunkt angekommen, was großartig sei.

"Viele Männer, die so etwas nicht machen"
Dann schränkte er aber ein: "Ich denke aber, dass nicht darüber gesprochen wird, dass es verdammt viele Männer gibt - die Mehrzahl der Typen, mit denen ich gearbeitet habe -, die solche Sachen nicht machen würden und deren Leben davon trotzdem betroffen sein werden." Er selbst belästige niemanden, und die meisten Menschen, die er kenne, täten dies auch nicht. Er würde auch nicht ausschließen, dass er sich sofort weigern würde, mit Männern, die eines sexuellen Übergriffs beschuldigt werden, zusammenzuarbeiten.

Natürlich würde er mit niemandem zusammenarbeiten wollen, der so etwas getan habe. Dafür sei das Leben zu kurz. Man müsste sich die Story desjenigen aber von Fall zu Fall anschauen.

Promishitstorm auf Twitter
Mehr hatte es nicht gebraucht. Viele Promiladys explodierten vor Zorn auf Twitter und beschimpften Damon. "Will & Grace"-Star Debra Messing schrieb fassungslos: "Matt Damon - echt jetzt? Du bist ein kluger Mann. Ein privilegierter, weißer Mann. Es ist nicht die Zeit, um einen Schulterklopfer zu bitten. Wie wäre das: Wir feiern einfach Männer nicht dafür, dass sie sich als anständige menschliche Wesen benehmen. Bleib auf der Spur, Matt. Es geht nicht um dich!" Ex-"Charmed"-Star nennt Damon in einem Tweet gar ein "dummes Arschloch".

Evan Rachel Wood forderte Damon auf, den Mund zu halten: "Oh. My. God. Hör auf zu reden", schrieb sie auf Twitter.

"Spektrum von Verhaltensweisen"
Kritiker hatten Damon schon zuvor vorgeworfen, Anschuldigungen gegen sexuell übergriffige Männer zu relativieren. So hatte der Hollywoodstar in der vergangenen Woche dem Sender ABC News gesagt, es gebe ein ganzes "Spektrum von Verhaltensweisen": Es sei etwas Anderes, jemandem den Po zu tätscheln, als jemanden zu vergewaltigen. Beide Verhaltensweisen müssten bekämpft werden, man dürfe die Dinge aber nicht miteinander vermischen. 

Fans und Kollegen distanzierten sich laut APA daraufhin von dem Schauspieler. Sogar seine Exfreundin, die US-Schauspielerin Alyssa Milano, twitterte: "Wir sind nicht empört, weil uns jemand auf einem Bild an den Arsch grapscht. Wir sind empört, weil man uns das Gefühl gegeben hat, das sei normal." Sie selbst sei Opfer jedes Verhaltens dieses "Spektrums" gewesen - "und sie alle schmerzen".

Damons Co-Star aus "Good Will Hunting", Minnie Driver, sagte dem "Guardian", es gebe bei Missbrauch keine Hierarchie, und es sei nicht die Aufgabe von Männern, darüber zu urteilen: "Für Männer ist es jetzt an der Zeit, einfach zuzuhören und ein einziges Mal keine Meinung dazu zu haben."

Weltweite Bewegung
Nachdem bekannt wurde, dass der Hollywoodmogul Harvey Weinstein über Jahrzehnte junge Frauen sexuell bedrängt und vergewaltigt haben soll, erzählten viele prominente Hollywoodstars unter dem Hashtag #MeToo ihre Geschichte von Übergriffen und Demütigungen, die sie erfahren haben.

Eine unglaubliche Welle wurde damit losgetreten: Millionen Frauen und Männer taten es ihnen weltweit gleich. Jahrelang unter den Teppich gekehrte sexuelle Übergriffe wurden bekannt. In Österreich musste der Politiker Peter Pilz sich zurückziehen, Misshandlungen im Sportbereich kamen ans Licht, sogar das EU-Parlament war betroffen. Die Hollywoodschauspieler Kevin Spacey und Dustin Hoffman wurden massiver Belästigungen von Minderjährigen bezichtigt. Ben Affleck, einer der besten Freunde Matt Damons, gelobte Besserung nach Grapsch-Taten. Und die Enthüllungen nehmen kein Ende ...

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(Bild: kmm)



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