Erneut Sex-Vorwürfe

Tirol: Grüne schmeißen Gemeinderat aus Klub

Österreich
12.11.2017 17:35

Nachdem der Ex-Grüne Peter Pilz mit seinem Rückzug nach aufgekommenen Vorwürfen der sexuellen Belästigung für Aufsehen gesorgt hatte, steht nun ein aktiver Politiker der Grünen im Fokus der #metoo-Debatte. So soll der Innsbrucker Gemeinderat Mesut Onay jetzt aus dem Klub ausgeschlossen werden - ihm wird eine "sexuelle Grenzüberschreitung" vorgeworfen. Pikant allerdings: Der Vorfall ereignete sich bereits im Jahr 2005 und ist seit 2006 bekannt.

Vor wenigen Tagen hatten die "Bezirksblätter" über die #metoo-Debatte berichtet und dabei auch den "Fall Onay" aufgegriffen. Der Gemeinderat der Grünen wurde vor zwölf Jahren von seiner damaligen Affäre öffentlich beschuldigt, ein "Nein" nicht akzeptiert zu haben, berichtet "Der Standard". Der Vorfall trug sich 2005 nach einem Konzert zu, laut Onay habe er damals geglaubt, alles sei einvernehmlich passiert.

"Doch die Frau bestimmt die Grenzen, nur weil ich das so interpretiert habe, muss es nicht heißen, dass es für sie in Ordnung war, deshalb habe ich mich auch mehrfach entschuldigt", beteuert Onay heute. Die Betroffene machte den Vorfall später im Rahmen einer Veranstaltung einer feministischen Gruppe publik, zu einer Anzeige kam es aber nie.

Onay vermutet politische Motive hinter Ausschluss
Doch jetzt soll der grüne Klub beschlossen haben, den Gemeinderat auszuschließen - eine Stellungnahme dazu steht noch aus. Onay vermutet dahinter politische Motive. "Ich habe mich als Einziger von den acht grünen Innsbrucker Gemeinderäten für Georg Willi als Bürgermeisterkandidat ausgesprochen", erklärt er. Willi - und nicht die derzeit im Klub vertretene Vizebürgermeisterin Sonja Pitscheider - wurde schließlich mit Stimmenmehrheit aufgestellt.

Sein Ausschluss sei in seiner Abwesenheit am Freitag vereinbart worden, so Onay. Ihm sei die Möglichkeit eingeräumt worden, selbst zurückzutreten, erzählt er. "Das mache ich bestimmt nicht." Er denke nun darüber nach, beim Urnengang im April 2018 mit einer eigenen Liste anzutreten.

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