Fazit "ernüchternd"

Welche Partei wirklich ein Herz für Tiere hat

Tierecke
30.09.2017 16:26

Eine Riesenklientel als Wählergruppe, nämlich Österreichs Tierfreunde, übersehen manche Wahlwerber offensichtlich komplett. Denn wie sonst ließe sich erklären, dass einige bei der "Vorwahl" komplett durchfallen?

Gut 750.000 Hunde und 1,6 Millionen Katzen leben einer Fressnapf-Erhebung zufolge in unseren Haushalten. Deren Frauerln und Herrchen, dazu Tierschützer, Initiativen und Organisationen machen also eine richtig große "Fraktion" in Österreich aus.

Schon der Riesenaufschrei aus der Bevölkerung zum neuen Tierschutzgesetz - das teils sogar Verschlechterungen bringt - hätte den Parteien eine gewaltige Lektion oder zumindest ein Warnschuss sein sollen. Zumindest SPÖ und ÖVP scheinen daraus aber keine Lehre gezogen zu haben.

Katalog mit "tierischen" Fragen an alle Wahlwerber verschickt
Die Initiative pro-tier, hinter der österreichische Tierschutzorganisationen stehen, hat an alle Wahlwerber einen Katalog mit teils durchaus gescheiten und wichtigen Fragen geschickt, die der tierlieben Bevölkerung unter den Nägeln brennen.

Zum Beispiel: Wie stehen Sie zu einem Verbot bei Qualzucht? Wie zur Kastenstandhaltung bei Mutterschweinen, der Kastration von Ferkeln ohne Betäubung? Warum gibt es bei Lebensmitteln kein einziges Gütesiegel mit echten Tierschutzkriterien? Welche Verbesserungen kann man sich in der Hühnerhaltung vorstellen, wie kann es sein, dass man Kühe noch immer angebunden halten darf? Warum gibt es kein Verbot des millionenfachen Tötens von männlichen Küken, die teils am ersten Lebenstag vergast werden? Tiertransporte?

"Nicht genügend" für drei von sechs Parteien
Das Fazit ist jetzt da und teils ernüchternd - gleich dreimal setzt es bei den sechs Spitzenparteien quasi ein saftiges "Nicht genügend" von den Fragestellern. Im Detail: Der "Krone" gegenüber beteuert die ÖVP unter Sebastian Kurz zwar: "Wir sprechen uns klar für den Tierschutz aus." Die Anfrage von pro-tier zeigt aber ein gänzlich anderes Bild - sie war der Partei nicht einmal eine Antwort wert. Die Optik möge jeder selbst beurteilen.

Um nicht viel besser die Kern-SPÖ, maßgeblich beim Tierschutzgesetz involviert. Der "Krone" gegenüber heißt es: "Tierschutz geht uns alle etwas an", und man sei um Verbesserungen bemüht. Bei der Anfrage von pro-tier wurde allerdings nur auf den "Tierschutz-Arbeitsplan" verwiesen.

Ebenfalls "Nicht zufriedenstellend" schnitten für pro-tier die NEOS ab, die Antworten ließen auf "wenig Problembewusstsein" schließen. Die FPÖ setzt sich für grundsätzlichen Schutz von Tieren ein, würde aber auch Wirtschaftsinteressen klar den Vorrang vor Tierschutzinteressen geben.

Grüne und Liste Pilz können punkten
Die Grünen haben hingegen mit viel Fachwissen gepunktet, "die Antworten sind als sehr positiv zu werten".

Ebenfalls bestens schneidet die Liste Pilz ab.

Pilz hat mit Sebastian Bohrn Mena einen Kandidaten, der schon im Vorfeld mit einem Tierschutz-Aktionsplan mit 32 Punkten aufhorchen ließ.

Christa und Eva Blümel, Kronen Zeitung

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