Schock für Reisende
Lokführer ohnmächtig: S-Bahn rast führerlos weiter
Die S-Bahn habe mehrere Haltepunkte im Elsenztal nahe Sinsheim passiert, bevor sie schließlich nach rund zehn Kilometer "Geisterfahrt" zum Stehen kam, berichten deutsche Medien. Warum der Triebwagenführer nicht ansprechbar war, wird derzeit untersucht. Gegen den Mann werde wegen Gefährdung des Bahnverkehrs ermittelt, sagte der Polizeisprecher.
Nach Angaben der Deutschen Bahn haben "alle technischen Sicherheitseinrichtungen zu jeder Zeit wie vorgesehen funktioniert". Die Sicherheit der Fahrgäste sei "zu keinem Zeitpunkt" gefährdet gewesen. Weitere Untersuchungen zu den genauen Umständen des Vorfalls, der sich bereits am vergangenen Samstag ereignet hatte, aber erst jetzt bekannt wurde, liefen.
Technik im Zug dürfte versagt haben
Einem Bericht der "Rhein-Neckar-Zeitung" zufolge hatten Passagiere bemerkt, dass die Bahn an einem vorgesehenen Halt einfach weiterfuhr, und waren zum Fahrer gelaufen. Durch die Glasscheibe sahen sie, dass der Mann zusammengesackt war. Sie zogen die Notbremse, aber nichts passierte. Kurz darauf kam der Fahrer wieder zu sich.
Unklar war zunächst, warum das System der sogenannten Totmann-Taste nicht funktioniert habe. Der Lokführer muss diese Taste in kurzen Abständen betätigen. Tut er das nicht - etwa, weil er ohnmächtig ist - wird der Zug normalerweise automatisch gestoppt. Die Bahn erklärte: "Die Auswertung des Fahrtenschreibers hat keinerlei Abweichungen bei der Auslösung der sogenannten Totmann-Taste ergeben."
Laut Bahn war die Notbremse ebenfalls auf dem "Stand der Technik": Die Betätigung der Notbremse führe bei diesem wie bei vielen Fahrzeugen im Regional-, U-Bahn- und Stadtverkehr zu einem Alarmsignal, das den Triebfahrzeugführer zur Bremsung veranlasse, hieß es.
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