Blick zurück ins Vorjahr: Die Flüchtlingswelle, die über Tirol schwappte, war ohne zu übertreiben gigantisch. Unterm Strich waren es 7106 Illegale, die auf ihrer Flucht in den Norden Europas in den Fängen der Polizei landeten. Damit hat sich die Zahl der Aufgriffe seit 2012 (damals wurden 1925 gezählt) fast vervierfacht.
Und heuer ist wieder ein neuer Höhepunkt zu erwarten. Die Halbjahres-Bilanz der Polizei ist alarmierend! "Bis einschließlich 30. Juni wurden in Tirol insgesamt 4340 Personen aufgegriffen, die nicht rechtens nach Österreich eingereist sind", betont Erich Lettenbichler, Leiter der Einsatz-, Grenz- und Fremdenpolizeilichen Abteilung (EGFA) im Gespräch mit der "Krone". Das sind um knapp 79 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2014 (2425 Personen). Der Großteil davon, 3515 Illegale, wurde erneut in Reisezügen am Brenner erwischt.
825 Flüchtlinge auf der Straße erwischt
Für 825 Flüchtlinge war heuer hingegen auf Tirols Straßen Endstation – viele davon wurden von Schleppern durch halb Europa gekarrt. 20 "Chauffeure" wurden wegen des Verdachts der Schlepperei angezeigt.
Deutlich mehr Männer als Frauen
Die Liste der Länder, aus denen die Illegalen stammen, umfasst laut Lettenbichler an die 50 Nationen – am häufigsten seien Eritreer (1758) aufgegriffen worden, gefolgt von Syrern und Nigerianern. Zudem wurden mit 3567 deutlich mehr Männer als Frauen erwischt.
Mit ein Grund für den Anstieg: die Grenzkontrollen während des G7-Gipfels. "Aber nicht nur, es sind heuer von Haus aus mehr Flüchtlinge unterwegs", schließt Lettenbichler.
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