Auch Conchita dabei

Christoph Waltz geht bei Golden Globes leer aus

Adabei
12.01.2015 05:20
In Los Angeles wurden in der Nacht auf Montag zum 72. Mal die Golden Globes verliehen. Auf eine goldene Kugel hoffen durfte in diesem Jahr auch Österreichs Hollywood-Export Christoph Waltz, der für seine Rolle des Walter Keane in "Big Eyes" als bester Hauptdarsteller in einer Komödie nominiert war. Waltz musste sich jedoch Michael Keaton geschlagen geben.

Österreichs zweifachem Oscarpreisträger hatten Beobachter diesmal ohnehin wenig Chancen eingeräumt. Es wäre sein erster Golden Globe als Hauptdarsteller gewesen. Der gebürtige Wiener war für seine Rolle in Tim Burtons "Big Eyes" erstmals in der Kategorie "Bester Hauptdarsteller Komödie/Musical" nominiert. Waltz holte sich 2010 und 2012 Globes für seine Nebenrollen in Quentin Tarantinos "Inglourious Basterds" sowie "Django Unchained", für die er dann auch die Academy Awards erhielt.

Ausgezeichnet als bester Hauptdarsteller wurde in der Nacht auf Montag schließlich Michael Keaton für seine Darstellung eines alternden Hollywood-Schauspielers in der Film-Satire "Birdman (oder die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit)". Christoph Waltz' Filmpartnerin Amy Adams durfte sich hingegen über den Preis als beste Hauptdarstellerin in einer Komödie freuen. Die Trophäe als beste Komödie wurde Wes Andersons Film "The Grand Budapest Hotel" verliehen.

Moore und Redmayne beste Drama-Darsteller
In der Kategorie "Bestes Drama" siegte der Film "Boyhood". Das Porträt einer Kindheit, von Regisseur Richard Linklater über fast zwölf Jahre gedreht, setzte sich gegen die Filme "Selma", "Foxcatcher", "Ein streng geheimes Leben" und "Die Entdeckung der Unendlichkeit" durch.

Bester Hauptdarsteller in einem Drama wurde Eddie Redmayne für seine Rolle als Stephen Hawking in "Die Entdeckung der Unendlichkeit", beste Hauptdarstellerin Julianne Moore. Sie gewann für ihre Rolle im Alzheimer-Drama "Still Alice" und setzte sich somit gegen Jennifer Aniston, Reese Witherspoon, Rosamund Pike und Felicity Jones durch.

Preis für Lebenswerk an George Clooney
George Clooney durfte sich am Sonntagabend in Los Angeles den Preis für sein Lebenswerk abholen. Der 53-Jährige wurde mit dem Cecil-B.-DeMille-Preis ausgezeichnet.

Der russische Filme "Leviathan" heimste die goldene Weltkugel in der Kategorie Bester fremdsprachiger Film ein. Der Streifen von Andrej Swjaginzew prangert Korruption und Überwachungsstaat anhand der Geschichte eines Automechanikers in einem kleinen russischen Dorf an.

"The Affair" und "Transparent" beste Serien
J. K. Simmons wurde bei der Gala als bester Nebendarsteller für seine Rolle in "Whiplash" mit einem Golden Globe geehrt. In dem Streifen spielt er einen Musiklehrer, der einem Schüler (Miles Teller) das Leben schwer macht. Als beste Nebendarstellerin wurde Patricia Arquette für ihre Rolle in "Boyhood" ausgezeichnet.

Maggie Gyllenhaal siegte in der Kategorie beste Darstellerin in einer Miniserie oder einem Fernsehfilm("The Honorable Woman"). Ebenso mit einer goldenen Kugel heimgehen durfte Joan Frogatt. Sie bekam den Preis für ihre Rolle als beste Nebendarstellerin in der Serie "Downton Abbey".

"The Affair" und "Transparent" sind aus Sicht der Golden-Globes-Jury die besten Fernsehserien des vergangenen Jahres. Die Ehe-Geschichte "The Affair" wurde als beste Dramaserie ausgezeichnet. Beste Comedy-Serie wurde die vom Online-Versandhändler Amazon produzierte Transsexuellen-Geschichte "Transparent".

Conchita Wurst bei den Golden Globes
Christoph Waltz ganz besonders die Daumen gehalten hat am Sonntagabend wohl Conchita Wurst. Österreichs Song-Contest-Siegerin durfte auf Einladung der Journalistin Barbara Gasser, die eines von rund 90 Mitgliedern der Globes-Jury ist, über den roten Teppich in Los Angeles schreiten und sich die Verleihung live im Beverly Hilton Hotel anschauen. Die Golden Globes miterleben zu dürfen sei für sie "eine große Ehre", wie Conchita bereits im Vorfeld erzählte.

Stehende Ovationen in Würdigung der Paris-Opfer
Zu Beginn der Golden Globes bedachte das Publikum mit stehenden Ovationen im Beverly Hilton Hotel ein Plädoyer der Veranstalter der Film- und TV-Preise für die Pressefreiheit. "Gemeinsam werden wir zusammenstehen gegen jeden, der das Recht auf freie Meinungsäußerung unterdrückt", sagte der Chef des Verbands der Auslandspresse in Hollywood, Theo Kingma.

Das gelte für jeden Ort der Welt, "von Nordkorea bis Paris". Kingma bezog sich damit nicht nur auf das jüngste islamistische Attentat auf die französische Satirezeitung "Charlie Hebdo", sondern auch auf den Hackerangriff auf den Filmkonzern Sony, der im Zusammenhang mit der Nordkorea-Satire "The Interview" stand. Das Hollywood-Publikum erhob sich bei Kingmas Worten. Einige Gäste trugen einen Anstecker mit der Aufschrift "Je suis Charlie" (Ich bin Charlie), darunter auch der Schauspieler George Clooney.

Die Golden-Globe-Awards, Trophäen in Form einer goldenen Erdkugel, gehören zu den begehrtesten Auszeichnungen für Kinofilme und Fernsehsendungen. In den USA sind sie der wichtigste Filmpreis nach den Oscars und der bedeutendste Fernsehpreis nach den Emmys. Der Verband der Hollywood-Auslandspresse vergibt die Trophäen seit 1944, heuer zum 72. Mal. Über die Gewinner in unterschiedlichen Kategorien entscheidet eine Gruppe von internationalen Journalisten, die in Hollywood arbeiten.

Die Gewinner im Überblick:

Bestes Filmdrama: "Boyhood"
Bester Darsteller, Drama: Eddie Redmayne ("Theory of Everthing")
Beste Darstellerin, Drama: Julianne Moore ("Still Alice")
Bester Nebendarsteller: J.K. Simmons ("Whiplash")
Beste Nebendarstellerin: Patricia Arquette ("Boyhood")
Beste Komödie oder bestes Musical: "The Grand Budapest Hotel"
Bester Darsteller, Komödie, Musical: Michael Keaton ("Birdman")
Beste Darstellerin Komödie, Musical: Amy Adams ("Big Eyes")
Beste Regie: Richard Linklater ("Boyhood")
Bestes Drehbuch: Alejandro Gonzalez Inarritu, Nicolas Giacobone, Alexander Dinelaris, Armando Bo ("Birdman")
Cecil-B.-DeMille-Preis für das Lebenswerk: George Clooney
Bester Animationsfilm: "Drachenzähmen leicht gemacht 2"
Bester fremdsprachiger Film: "Leviathan" (Russland)
Bester Song: John Legend und Common für "Glory" ("Selma")
Beste Musik: Johann Johannsson ("Theory of Everything")
Beste Serie, Drama: "The Affair"
Bester Darsteller TV-Serie, Drama: Kevin Spacey ("House of Cards")
Beste Darstellerin TV-Serie, Drama: Ruth Wilson ("The Affair")
Beste Serie, Komödie: "Transparent"
Bester Darsteller TV-Serie, Komödie: Jeffrey Tambor ("Transparent")
Beste Darstellerin TV-Serie, Komödie: Gina Rodriguez ("Jane The Virgin")
Beste Miniserie oder Fernsehfilm: "Fargo"
Bester Darsteller, Miniserie oder Fernsehfilm: Billy Bob Thornton ("Fargo")
Beste Darstellerin, Miniserie oder Fernsehfilm: Maggie Gyllenhaal ("The Honorable Woman")
Bester Nebendarsteller Miniserie oder Fernsehfilm: Matt Bomer ("The Normal Heart")
Beste Nebendarstellerin, Miniserie oder Fernsehfilm: Joanne Froggatt ("Downton Abbey")

Alle Bilder: APA/EPA/PAUL BUCK, AP, Jordan Strauss/Invision/AP

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(Bild: kmm)



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