Exkommuniziert

Tirolerin bleibt “Wir sind Kirche”-Vorsitzende

Österreich
10.06.2014 18:05
Trotz ihrer Exkommunikation bleibt die Tirolerin Martha Heizer Vorsitzende der Vatikan-kritischen Plattform "Wir sind Kirche". In einer Vorstandssitzung wurde die von Heizer gestellte Vertrauensfrage mit einer eindeutigen Vertrauensbekundung beantwortet, hieß es seitens der Organisation am Dienstnachmittag, die zugleich auch die Kirchenleitung aufforderte, Heizers Exkommunikation zurückzunehmen. Die Initiative sprach von "mittelalterlichen Methoden".

Heizer war im Mai gemeinsam mit ihrem Ehemann exkommuniziert worden, da sie seit etlichen Jahren im privaten Rahmen Eucharistiefeiern durchführt. Einzelne Mitglieder von "Wir sind Kirche" wie der frühere Vorsitzende Hans Peter Hurka hatten ihr daraufhin den Rückzug nahegelegt, was am Dienstag zum Stellen der Vertrauensfrage geführt hatte.

Dass die Exkommunikation viele Diskussionen auch innerhalb von "Wir sind Kirche" ausgelöst hatte, wird von der Initiative gar nicht bestritten. Daher entschied man sich nun, im Herbst eine außerordentliche Vollversammlung einzuberufen, bei der in einem basisdemokratischen Prozess über die zukünftige Richtung der Plattform breit diskutiert werden soll.

Initiative verteidigt private Eucharistiefeiern
Die Leitung von "Wir sind Kirche" stellte aber bereits am Dienstag klar, dass man die Exkommunikation als eine unverhältnismäßige Sanktion sehe. Die Kirchenleitung wird aufgefordert sie zurückzunehmen. Dass die Heizers im privaten Kreis Eucharistiefeiern vorgenommen haben, wurde verteidigt und letztlich sogar gewürdigt.

Zudem hält "Wir sind Kirche" fest, dass das Exkommunikationsverfahren keineswegs den Gepflogenheiten einer modernen Rechtsprechung entspreche und "mit seinen Methoden mittelalterlich erscheint".

Appel: "Konflikte in Liebe beilegen"
Deswegen appelliere man an die Kirchenleitung, anstelle der Exkommunikation von Martha und Gert Heizer "in einen konstruktiven, ehrlichen Dialog unter fairer Berücksichtigung aller Argumente einzutreten und die Konflikte mit ihnen, wie auch die Pfarrerinitiative zum Ausdruck gebracht hat, 'im Sinne des Evangeliums in Liebe' beizulegen".

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