Demnach wurde de Villota tot in ihrem Hotelzimmer in Sevilla aufgefunden. Rettungskräfte seien am frühen Morgen nach einem Notruf zu dem Hotel geeilt, hätten die 33-Jährige aber nicht mehr reanimieren können. Zu den genauen Umständen ihres Todes wurde zunächst nichts bekannt. Alles deute auf ein natürliches Ableben hin, hieß es von der Polizei, Ermittlungen seien aber trotzdem aufgenommen worden.
"Das ist ein schrecklicher Schlag für unsere Familie. Sie war ein Mensch, der sehr viel Optimismus und Lebensfreude verbreitet hat", sagte ihr Cousin Javier Perez dem Fernsehsender TVE und mutmaßte, dass ihr Tod wohl mit dem Unfall von 2012 und den vielen Operationen zu tun haben könnte.
Formel-1-Zirkus geschockt
Die Nachricht vom plötzlichen Tod de Villotas löste in Spanien und im Formel-1-Tross im fernen Suzuka Bestürzung, Trauer und Fassungslosigkeit aus. "Ich habe es gerade eben erfahren, gleich nachdem ich den Helm abgesetzt hatte. Ich bin sprachlos. Ich bete für sie und für ihre Familie", sagte ihr Landsmann Fernando Alonso am Freitag in Japan: "Maria wurde von allen geliebt."
"Sie war nicht nur eine Inspiration für Frauen in diesem Sport, sondern auch für alle jene, die einmal lebensgefährliche Verletzungen erlitten haben", sagte McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh als Vorsitzender der Formel-1-Teamvereinigung FOTA. Sie sei eine fantastische Fahrerin gewesen, sagte Jean Todt, der Präsident des Automobil-Weltverbandes FIA.
Bei F1-Testfahrt Auge verloren
Maria de Villota hatte am 3. Juli 2012 einen Formel-1-Test absolviert und war dabei schwer verunglückt. Sie war auf dem Flugfeld im englischen Duxford mit ihrem Marussia-Rennwagen in die Ladeklappe eines Teamtransporters gerast und hatte sich Schädel- und Gesichtsverletzungen zugezogen. Ihr rechtes Auge konnten die Ärzte nicht mehr retten. Sie trug seitdem eine Augenklappe.
"Deine Familie liebt dich genauso, ob du nur ein Auge hast oder beide", hatte de Villota im Juli dieses Jahres noch erzählt. Sie habe aber Angst gehabt, als sie sich selbst das erste Mal gesehen habe. Angst, dass niemand sie mehr lieben würde. Ende Juli heiratete sie ihren Freund. "Wir sind sehr glücklich", sagte sie am Tag ihrer Hochzeit. Aktuell war sie auf einer Promotion-Tour für ihr Buch "La vida es un regalo" (Das Leben ist ein Geschenk), das sie am 14. Oktober vorstellen wollte.
"Wenn dir so etwas Schreckliches passiert, wenn du das Gefühl hast, eine zweite Chance im Leben zu bekommen, dann vergisst du Dinge, die dir früher wie Probleme vorkamen und entscheidest dich, das Leben mehr zu genießen", hatte sie im Sommer noch gesagt.
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