Thiem-Konflikt

Dicke Luft in Österreichs Davis-Cup-Team

Sport
04.09.2013 16:19
Nach der Nominierung des österreichischen Davis-Cup-Teams für das Weltgruppen-Play-off gegen die Niederlande Mitte September in Groningen herrscht hinter den Kulissen derzeit dicke Luft. Neben den fix genannten Jürgen Melzer, Andreas Haider-Maurer, Alexander Peya und Julian Knowle fliegt Sparringpartner Philipp Oswald mit nach Holland. ÖTV-Kapitän Clemens Trimmel hätte allerdings lieber den 20-jährigen Dominic Thiem mitgenommen.

In einem Gespräch zwischen Trimmel und Thiem-Trainer und -Manager Günter Bresnik bei den US Open in New York stellte Letzterer allerdings klar, dass Thiem nicht zur Verfügung steht. Während Trimmel in diversen Interviews aber meinte, Bresnik habe zusätzliches Geld verlangt, damit sein Schützling spiele, geht es laut Bresnik um alte, nicht bezahlte Fördergelder, die mit dem Davis Cup eigentlich nichts zu tun haben.

"Es gibt zwei Sachen: Die eine ist, Davis Cup spielen, die andere ist diese Fördergeschichte. Dominic hat nie eine Förderung bekommen. Dass der Dominic die letzten fünf Jahre als bester Jugendlicher nie einen Cent gesehen hat, ist ein Fakt", sagte Bresnik. Grundsätzlich wäre Thiem rein sportlich gesehen derzeit ohnehin kein Thema, "weil sich Haider-Maurer und Melzer selbst aufgestellt haben. Das finde ich auch in Ordnung." Nur als Trainingspartner möchte Bresnik Thiem aber nicht zum Länderkampf schicken.

Jahrelanger Streit um Fördergelder
Seit Jahren gibt es Streitigkeiten um jene nicht bezahlten Fördergelder an den Niederösterreicher. Der ÖTV hat der großen Nachwuchshoffnung, der im Ranking zuletzt schon auf Platz 216 geklettert ist, zwar zuletzt einen angebotenen Fördervertrag in Höhe von 30.000 Euro plus 10.000 Euro Reisekosten vorgelegt, Dominics Vater, Wolfgang Thiem, erklärte dazu aber: "Das Hauptproblem ist, dass sie es daran gebunden haben, dass er sich karrierelang verpflichten muss, Davis Cup zu spielen."

Bresnik fordert den Verband auf, sich etwas auszudenken, wie man das in Ordnung bringt. "Ich habe nicht erfunden, dass sie Davis Cup und Förderung miteinander verbinden." Er kritisierte auch die Verteilung der Fördermittel für den Nachwuchs in der Vergangenheit. "Viele Spieler, die unter der Schaller-Ära gefördert wurden, spielen gar nicht mehr. Da wurde Geld verbraten. Und dann kreidet man dem Dominic an, dass er Geld will."

Seitenhieb auf Melzer
Auch ein Twitter-Beitrag von Melzer ("Ich bin ziemlich enttäuscht" mit Link auf eine Thiem-kritische Geschichte) stößt Bresnik sauer auf. "Ich finde es unverständlich von einem Spieler, der die Interna nicht kennt, dass er über Dinge urteilt, von denen er nichts weiß. Das halte ich für patschert. Er ist wahrscheinlich auch schlecht informiert worden", erklärte Bresnik in Richtung Melzer.

So wie es von Trimmel dargestellt wurde, sei dies laut Bresnik einfach falsch. "Dominic spielt nicht Davis Cup, weil er nicht in der Mannschaft ist. Trimmel braucht keine sportliche Entscheidung mit wirtschaftlichen Dingen begründen. Das ist schwachsinnig."

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(Bild: KMM)



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