Bitteres WM-Aus

Vanek bedauert: “Waren noch nie so knapp dran”

Sport
14.05.2013 10:57
Zum fünften Mal in Folge hat es für die österreichische Eishockey-Nationalmannschaft bei einer A-WM nicht gereicht. Die ÖEHV-Auswahl ist auch in Helsinki abgestiegen, hat aber im Gegensatz zu den vergangenen Jahren einen guten Eindruck hinterlassen. "Ich war jetzt bei drei Weltmeisterschaften dabei, aber so knapp dran waren wir noch nie. Wir haben in jedem Spiel gekämpft, es hat leider nicht gereicht. Der Abstieg ist sehr bitter, das tut weh", sagte Thomas Vanek.

"Diese WM-Teilnahme hat am meisten Spaß gemacht. Teamchef Manny Viveiros hat eine Stimmung reingebracht, bei der jeder gerne für das Team spielt, jeder kennt seine Aufgaben", erklärte der NHL-Stürmer (rechts im Bild), der mit Torhüter Bernhard Starkbaum und Verteidiger Andre Lakos zu den drei besten österreichischen Spielern gewählt worden ist.

In den Partien gegen Frankreich (1:3) und Deutschland (0:2) kosteten Defensivfehler und mangelnde Effizienz vor dem Tor die entscheidenden Punkte. Die Siege gegen Lettland (6:3) und Vize-Weltmeister Slowakei (2:1 n.P.) konnten das nicht wettmachen. "Wir haben gegen die Falschen gewonnen", meinte daher Verteidiger Robert Lukas.

Auf Augenhöhe mit den A-Nationen
Es war dennoch das beste WM-Turnier einer ÖEHV-Auswahl seit Prag 2004, obwohl mit den Stürmern Andreas Nödl, Oliver Setzinger und Thomas Raffl sowie den Verteidigern Matthias Trattnig (34) und Stefan Ulmer (22) hochkarätige Ausfälle zu verkraften waren. Die Österreicher überzeugten mit Kampfkraft, Moral, ihrem Auftritt als Einheit und taktischer Disziplin und hatten so in fünf Matches realistische Chancen auf Punkte. "Die Mannschaft hat sich hier besser verkauft als in den letzten neun Jahren. Wir haben viele Spiele auf Augenhöhe gespielt", gab es auch Lob von Verbandspräsident Dieter Kalt.

Die Enttäuschung, dafür nicht belohnt worden zu sein, saß tief. "Es ist sehr, sehr bitter, weil wir glauben, dass wir nicht die schlechteste Mannschaft waren", meinte Viveiros. Der 46-Jährige ist mit einem langfristigen Konzept angetreten und hofft, dass die erfolgreiche Olympia-Qualifikation und die guten Auftritte in Helsinki erst der Anfang einer Entwicklung sind und der Abstieg nur ein Rückschlag ist. "Ich hoffe, dass wir einmal nicht 40 Spieler haben, die auf diesem Niveau spielen können, sondern 80. Das ist die Aufgabe des Verbands und der Klubs in der Liga", betonte er.

Vanek nimmt die EBEL in die Pflicht
Vanek kann das nur unterstreichen und nimmt vor allem die Liga in die Pflicht. "Die Liga muss sich entscheiden, ob sie die Österreicher fördern will oder die Ausländer. Wir haben Spieler im Team, die in der Liga kaum Powerplay oder Unterzahl spielen, dann kommen sie zur WM und machen das gegen Russland und Finnland. Wenn sich die Klubs nicht entscheiden, auf sieben, acht Legionäre runterzugehen und den Nachwuchs zu fördern, wird sich nichts ändern", erklärte der NHL-Star.

Zusammenarbeit mit der Liga ist auch bei der Termingestaltung gefragt. Wegen der Olympia-Teilnahme wird die EBEL im Februar eine zweieinhalb- bis dreiwöchige Pause einlegen müssen, zudem ist durch den Abstieg ein frühes Saisonende gefordert. Denn die WM der Division 1A mit Slowenien, Ungarn, Japan, der Ukraine und Südkorea, dem bisher einzigen Bewerber für die Austragung des Turniers, ist von 12. bis 18. April und damit rund einen Monat früher als die A-WM angesetzt. Die NHL-Spieler wie heuer Vanek werden bei der WM daher nicht zur Verfügung stehen.

Viveiros wird wieder jungen Spielern eine Chance geben. Ein Neuling könnte Brian Lebler sein. Der für Linz spielende Sohn des ehemaligen austrokanadischen Stürmerstars Ed Lebler ist ab September für Österreich spielberechtigt.

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(Bild: KMM)



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