Unvergessene Ikone

Der Mythos lebt: Vor 15 Jahren starb Prinzessin Diana

Adabei
30.08.2012 21:00
Was hätte Diana wohl gedacht, als ihr Sohn Prinz William seine Kate vor den Traualtar führte? Und was hätte ihr Jüngster, Prinz Harry, sich anhören können, als kürzlich Nacktbilder von ihm auftauchten? Wie sähe sie heute aus? Würden Tausende sie weiterhin vergöttern? Der Tod von Prinzessin Diana ist 15 Jahre her, doch ihr Mythos lebt nach wie vor. Und nicht zuletzt durch ihren tragischen Unfalltod am 31. August 1997 wurde sie zur unvergessenen Ikone.

Ob jemals ganz verstanden wird, was in den Tagen nach jenem 31. August in Großbritannien und auf der ganzen Welt geschah, ist fraglich. Unzählige Experten haben versucht, das Phänomen Diana zu erklären. Eine Art Massenhysterie ergriff Millionen Menschen, die die Prinzessin niemals selber gesehen hatten. Politiker der allerhöchsten Reihen drückten ihre Trauer aus. Die britische Monarchie geriet ins Wanken, doch sie fiel nicht. Heute scheint sie sogar stärker als vor Dianas Tod.

Bilder des bewegten Lebens der "Prinzessin der Herzen" in der Infobox!

Kurz vor dem Unfall schien sich im Leben der damals 36 Jahre alten Diana alles langsam wieder ein bisschen zu ordnen. Der öffentlich ausgetragene Rosenkrieg mit ihrem Ex-Mann, dem britischen Thronfolger Prinz Charles, war rund ein Jahr zuvor offiziell durch die Scheidung beendet worden. Diana wohnte weiterhin im Kensington Palast, war finanziell versorgt und teilte sich das Sorgerecht für ihre Söhne William und Harry mit deren Vater. Ihr karitatives Engagement hatte sie auf einige wenige Organisationen zurückgefahren, bekam dafür aber weltweit Anerkennung.

Glückliche Bilder mit Dodi al-Fayed
In den Wochen direkt vor dem tragischen Unfall, der sie unerwartet aus dem Leben riss, dominierten Urlaubsfotos von einer glücklich dreinblickenden Diana mit dem ägyptischen Multimillionärssohn Dodi al-Fayed die Klatschblätter. Im Rückblick allerdings deutete sich da schon eine Tragödie an. Die beiden wurden gnadenlos von Paparazzi verfolgt. Zwar spielten sie das Spielchen teils mit, doch so langsam wurde es auch ihnen unheimlich. In der Unglücksnacht wollten sie nach dem Abendessen im schicken Pariser "Ritz" die Meute abhängen.

Sie verschwanden durch den Hinterausgang, schickten ein zweites Auto zur Verwirrung los, rasten durch die Pariser Nacht. Doch auf Motorrollern jagten die Paparazzi hinterher. Mehrere Untersuchungen kamen später zu dem Schluss, dass der Chauffeur Alkohol und Medikamente im Blut hatte, dass die vier Insassen des Autos - Diana, Dodi, ein Leibwächter und der Fahrer - alle nicht angeschnallt waren, dass das Auto viel zu schnell fuhr. Doch bis heute machen viele die Paparazzi dafür verantwortlich, dass der Wagen in einem Tunnel von der Straße abkam und schließlich gegen einen Pfeiler prallte.

Bilder der trauernden Prinzen gingen um die Welt
Al-Fayed und der Chauffeur waren sofort tot, der Leibwächter überlebte schwer verletzt. Dianas Herz schlug zunächst noch, sie wurde notoperiert, am frühen Morgen aber stand ihr Tod fest. Den Trauerzug durch London und die Trauerfeier für sie in der Westminster Abbey am 6. September verfolgten Millionen. Die Bilder ihrer damals 15 und zwölf Jahre alten Söhne William und Harry, die mit gesenktem Kopf hinter dem Sarg ihrer Mutter gingen, sind bis heute unvergessen.

15 Jahre nach ihrem Tod ist Diana in der Erinnerung noch da. Im Londoner Hyde Park gibt es einen Gedenkbrunnen. Im Luxuskaufhaus Harrods, das einst al-Fayeds Vater Mohammed gehörte, steht ein geschmacklich umstrittener Schrein mit ihrem Foto. Regelmäßig werden Verschwörungstheorien ausgefrischt, Diana sei vom britischen Geheimdienst getötet worden, weil ihre Beziehung zu dem Muslimen al-Fayed missfiel. Prinz Harry wird wohl Zeit seines Lebens die Gerüchte ertragen müssen, er sei Spross des ehemaligen Reitlehrers und Geliebten Dianas. Natürlich lebt Diana auch in ihren Söhnen weiter - vor allem William wird mit seiner Art, Menschen für sich zu begeistern, oft mit ihr verglichen.

Kühle Reaktion der Queen sorgte für Missfallen
In einem Fall allerdings wirkt Diana, ganz anders als das einst vorausgesagt wurde, nicht mehr aus dem Grabe nach. Nach der zunächst kühlen, distanzierten Reaktion der britischen Königin Elizabeth II. und anderer Royals auf Dianas Tod wurde der baldige Untergang der Monarchie vorausgesagt. Die größten Diana-Verehrer, allen voran ihr Bruder Charles Spencer, machten die Royals gar verantwortlich für das frühe Ende ihres Lebens. Wie die Lage 2012 aussieht, hätte sich damals wohl niemand vorstellen können.

Die Queen ist im Jahr ihres 60. Thronjubiläums so beliebt wie nie zuvor. Prinz Philips Krankenhausaufenthalte der vergangenen Monate wurden ängstlich verfolgt. Charles und seine Ex-Geliebte Camilla sind im verflixten siebenten Jahr ihrer Ehe sichtlich glücklich. Die Zukunft scheint gesichert: William, Zweiter der Thronfolge, und seine Frau Kate könnten kaum besser ankommen. Und selbst Partyprinz Harry, der erst kürzlich mit Nacktbildern Schlagzeilen machte, erfüllt die Rolle als Volkes Liebling und Antiheld perfekt. Zum Thronjubiläum wurde schon das "Zweite Elisabethanische Zeitalter" ausgerufen.

Fackel über Unglückstunnel zum Denkmal umfunktioniert
Doch Diana bleibt unvergessen, sogar an Denkmälern, die gar nicht ihrer gewidmet sind, wird der "Prinzessin der Herzen" gedacht. Die Nachbildung der Fackel der US-Freiheitsstatue direkt über der Einfahrt in den Tunnel, in dem vor 15 Jahren Prinzessin Diana verunglückte, ist nicht der prominenten Toten gewidmet. Bis heute stört das Fans, Anhänger, Pilger und Touristen wenig. Auch zum aktuellen Jahrestag wird die Flamme am Pont de l'Alma als Anlaufpunkt für das Gedenken an Diana genutzt. "Ich war noch nie in Paris, zu diesem Platz wollte ich unbedingt", sagt die Engländerin Anne Houghton. "Ich wollte sehen, wo die Tragödie passiert ist."

Das Ende von Dianas Leben, in dem sie viele Jahre in einer unglücklichen Ehe mit Charles gefangen war, ist bis heute ins kollektive Gedächtnis der Briten eingebrannt. "Das ist eines der Ereignisse, bei denen man noch genau weiß, wo man gerade war", sagt Stephanie Cooper aus der britischen Grafschaft Essex, während sie im Hyde Park den Diana-Gedenkbrunnen besichtigt. "So wie bei Kennedys Ermordung oder den Anschlägen vom 11. September."

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(Bild: kmm)



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