"Vier Pfoten"-Erfolg

Ukrainischer Baby-Braunbär “Nastia” befreit

Tierecke
06.07.2012 13:44
Riesenerfolg für die Tierschutzorganisation "Vier Pfoten": Das vom Zoo Lutsk illegal an Tierhändler verkaufte Bärenkind "Nastia" konnte am Donnerstag mithilfe der ukrainischen Behörden in Winnyzja auf dem Gelände der Tierhändler beschlagnahmt werden. Im vergangenen Mai war die damals vier Monate alte Bärin brutal ihrer Mutter entrissen und in eine winzige Transportkiste gepfercht worden. Die kleine Bärin befindet sich nun in der Obhut der Tierschützer und soll schnellstmöglich zu ihrer Mutter zurück.

Tierhändler in Winnyzja hatten Nastia erworben, um sie als Touristen-Fotomodell weiterzuverkaufen. Die herzzerreißenden Videoaufnahmen der "Vier Pfoten" dokumentierten das grausame Szenario (siehe Infobox). Der kleine Bär schrie markerschütternd und versuchte, sich zu wehren, während seine Mutter panisch im Käfig daneben auf und ab lief.

Bären-Baby schwach, aber transportfähig
"Vier Pfoten"-Projektleiter und Tierarzt Dr. Amir Khalil untersuchte Nastia noch auf dem Gelände des Tierhändlers. "Sie ist sehr ängstlich, mangelernährt und leidet unter starken Durchfällen", sagte Dr. Khalil, "aber sie ist stabil genug, um nun mit uns gemeinsam das Gelände zu verlassen." Für den Veterinär ist die Rettung Nastias ein besonders bewegender Moment. "Der grausame Umgang mit Nastia hat mich extrem schockiert. Ich bin sehr erleichtert, dass wir Nastia befreien konnten, doch die Arbeit ist damit noch lange nicht zu Ende."

Wird Nastia von ihrer Mutter angenommen?
Auch wenn Nastia von den "Vier Pfoten" in Sicherheit gebracht wurde, so bleibt die Frage offen, ob sie von ihrer Mutter erkannt und wieder angenommen wird. Innerhalb der nächsten Tage wollen die Tierschützer unter Aufsicht von Experten Mutter und Kind wieder vereinen. Auch sucht die Organiation intensiv nach einer langfristigen Lösung für die beiden Bären, um ihnen ein tiergerechtes Leben zu ermöglichen.

Handel mit Bärenkindern hat in der Ukraine System
Der Verkauf von Zootieren an Privatpersonen ist in der Ukraine illegal. Nastia ist jedoch kein Einzelfall. Der Handel mit Bärenkindern in der Ukraine blüht. "Auch wenn der Verkauf von einem Zootier an eine Privatperson verboten ist, wird er nur mit umgerechnet etwa 60 Euro geahndet", so Dr. Khalil. "Wir fordern die Regierung auf, von nun an rigoros gegen das skrupellose Geschäft mit Zootieren vorzugehen."

Die "Vier Pfoten" haben gemeinsam mit den ukrainischen Behörden in den vergangenen Monaten bereits vier Bären aus katastrophalen Bedingungen befreit.

In der Infobox findest du eine Diashow mit Bildern von Nastias Rettung.

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