Fertigt nicht genug

Microsoft will HTC bei Windows 8 nicht mitspielen lassen

Wirtschaft
08.06.2012 11:05
Als ob der Druck für HTC durch Konkurrenten wie Apple oder Samsung nicht schon groß genug wäre, macht dem taiwanesischen Smartphone- und Tablet-Hersteller nun offenbar auch noch Microsoft zu schaffen: Der Softwarekonzern traue HTC nicht zu, genügend Geräte zu verkaufen und habe das Unternehmen deshalb vom Kreis der Startpartner für sein kommendes Betriebssystem Windows 8 ausgeschlossen, berichtet die Finanznachrichtenagentur Bloomberg.

HTC hatte zuvor erneut seine Umsatzerwartungen senken müssen. Die Erlöse dürften im zweiten Geschäftsquartal lediglich bei 91 Milliarden Taiwan-Dollar (2,44 Milliarden Euro Euro) liegen, teilte das Unternehmen mit. Dies wären 13 Prozent weniger als Ende April noch prognostiziert. Auch die Erwartungen für die operative Marge kürzte HTC von elf auf neun Prozent. Hauptgrund für den düsteren Ausblick sei ein enttäuschend verlaufenes Geschäft in Europa, sagte HTC-Finanzchef Chang Chialin. Ein Patentstreit mit dem iPhone-Hersteller Apple führte zudem zu Lieferverzögerungen in den USA.

Für HTC ist es bereits die zweite Senkung der Prognose innerhalb von drei Quartalen. Das Unternehmen hat massive Probleme, mit der Konkurrenz Schritt zuhalten. Sobald Apple das iPhone 5 auf den Markt bringt, dürfte sich der Druck noch erhöhen, schätzt Roxy Wong, Analyst der Mirae Asset Securities. Andere Hersteller wie Samsung würden dann die Preise senken. HTC könne entweder mitmachen und weiter an Profitabilität einbüßen oder die Preise stabil halten und dann aber Umsatz verlieren.

Microsoft droht HTC von Einnahmequelle abzuschneiden
Zu allem Überfluss könnte HTC von dem erwarteten Schwung im Markt durch Microsofts neues Betriebssystem Windows 8 ausgeschlossen und damit von einer sicheren Einnahmequelle abgeschnitten werden. Wie die Finanznachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen berichtet, hat Microsoft Bedenken, dass HTC genügend Erfahrung für die Produktion von Tablets besitzt und möglicherweise nicht genügend Geräte absetzen könnte, heißt es.

Microsoft wolle die Produktion der ersten Tablets mit Windows RT – also jener Windows-Version für Geräte auf Basis von Chips des britischen Designers ARM - streng kontrollieren, um die Qualität der Geräte sicherzustellen, berichtet Bloomberg. Nach Gesprächen mit HTC habe sich Microsoft entschlossen, nicht mit dem Unternehmen zusammenzuarbeiten. Ein Streitpunkt sei gewesen, dass HTC dem Startbildschirm eine eigene Note geben wolle. Microsoft bestehe jedoch darauf, dass an der Software keine Veränderungen vorgenommen werden.

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