Ungewisse Zukunft

Stronachs Magna steigt bei Wiener Neustadt aus

Niederösterreich
07.09.2010 18:59
Magna und der SC Wiener Neustadt werden getrennte Wege gehen. Wie der Bundesligist aus Niederösterreich am Dienstag verkündete, zieht sich Frank Stronachs Konzern mit Ende der Saison als Hauptsponsor zurück. Als Privatperson bleibt der Milliardär dem Klub vorerst aber erhalten. "Stronach gibt nach wie vor Geld her, aber nicht in dem Ausmaß wie bisher", sagte Wiener Neustadts Bürgermeister Bernhard Müller.

Stronach bleibt weiterhin Präsident, und der Klub wird um eine Lizenz ansuchen. "Es gibt keine Auflösung des Vereins, keine Lizenzweitergabe", betonte Müller nach einem Gespräch mit Stronach. Der erhoffte Stadionneubau ist allerdings gestorben, die Zukunft ungewiss.

"Ich möchte, dass der Fußball in Wiener Neustadt erhalten bleibt, und werde, sofern dies gewünscht ist, im Jugendbereich weiter als Partner zur Verfügung stehen. Für den Profibereich wird es aber notwendig sein, dass auch andere Personen und Institutionen Verantwortung übernehmen", wurde Stronach zitiert.

"Müssen jetzt halt schauen, dass wir in der Liga bleiben"
Laut Trainer Peter Schöttel müssen durch den bevorstehenden Rückzug von Magna die Saisonvorhaben nach unten korrigiert werden. "Wir müssen jetzt halt schauen, dass wir in der Liga bleiben und junge Spieler ausbilden. Das ist auch eine reizvolle Aufgabe."

Der Rapid-Rekordspieler, dessen Vertrag in Wiener Neustadt noch bis Jahresende 2011 läuft, sah die neuen Entwicklungen relativ gelassen. "Ich bin unter der Vorgabe zum Verein gekommen, dass das Budget reduziert werden muss. Die Verträge wurden schon in den letzten Monaten runtergefahren." Seine Spieler würden mit der Situation professionell umgehen, so Schöttel. "Ich gehe davon aus, dass jeder um die Punkteprämie kämpft und sich in die Auslage stellen will", betonte der Wiener.

Reduziertes Budget - wie hoch genau "ist noch offen"
Wiener-Neustadt-Manager Alexander Gruber hat keine Angst davor, dass seinem Club die Lizenz für die Saison 2011/12 verweigert werden könnte. Er sei "hundertprozentig sicher", die im kommenden Frühjahr Spielgenehmigung zu bekommen, meinte er. "Es gibt ja immerhin nach Frank Stronach als Präsident."

Man werde allerdings ein deutlich reduziertes Budget einreichen. "Wie hoch es genau ist, ist noch offen", sagte Gruber. Man werde auf jeden Fall versuchen, auch in der kommenden Saison eine konkurrenzfähige Mannschaft zu stellen - einige Leistungsträger könnten aber abhandenkommen. "Es kann sein, dass schon im Winter Spieler verkauft werden. Wir werden niemandem Steine in den Weg legen, aber eine Ablöse wird natürlich fällig werden", erklärte der Manager.

Besonders begehrt dürften die aktuellen U21-Teamspieler Alexander Grünwald, Christian Ramsebner und Guido Burgstaller sein, deren Kontrakte teilweise über den Sommer 2011 hinaus laufen. "Alle Verträge, auch die längerfristigen, werden erfüllt. Dafür steht Stronach", meinte Gruber, der die Mannschaft und auch Trainer Peter Schöttel von den neuen Entwicklungen informierte. "Er hat das zu 100 Prozent akzeptiert und wird seinen Job so wie bisher mit vollem Elan und Ehrgeiz erledigen", erklärte Gruber.

Neumann legt Amt nieder
Erst Anfang September hat der geschäftsführende Vizepräsidenten Ernst Neumann sein Amt niedergelegt. Laut Magna steht diese Trennung aber "in keinem Zusammenhang mit den Planungen und Überlegungen für die Zukunft des Vereines". Magna stellte klar, dass das Vertragsverhältnis mit Neumann bereits vor dessen öffentlichem Rücktritt aus wichtigen Gründen gekündigt worden war. Neumann sagte dazu, er sehe beim Klub keine Perspektive. Bereits in den Wochen davor waren auch Rücktrittsgerüchte um Mäzen Stronach laut geworden. Stronach hat sich erst vor kurzem aus dem von ihm gegründeten Konzern zurückgezogen.

Stadionneubau nun mehr als fraglich
Bereits in der Vergangenheit hatte der seit Montag 78-Jährige ein Engagement aber mit einem Stadionneubau verknüpft. Dieser ist über Vorarbeiten nicht hinausgekommen und es darf bezweifelt werden, dass in Wiener Neustadt jemals eine neue Bundesliga-taugliche Arena entstehen wird. Die Stadt selbst verfügt nicht über die nötigen finanziellen Mittel und das Land Niederösterreich bevorzugt einen Neubau in St. Pölten.

Die unsichere finanzielle Situation der nach der Magna-Übernahme im Sommer 2008 mit großen Ambitionen gestarteten Niederösterreicher nährt natürlich Befürchtungen über neuerliche Probleme eines Klubs in Österreichs Fußball-Oberhaus. Bereits in der Vorsaison hatte Austria Kärnten keine Lizenz erhalten und so die Abstiegsfrage vorweg entschieden. Den GAK hatte dasselbe Schicksal 2007 ereilt.

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