Die meisten Täter wollen die zweirädrige Beute offenbar rasch zu Geld machen – zwei Pensionisten zum Beispiel, denen Fiegl und ihre Ermittler das Handwerk legen konnten: „Das Ehepaar hat gestohlene Räder auf einem Flohmarkt verkauft.“
Erwischt wurde auch eine Moldawier-Bande. „Die Kriminellen hatten zehn Fahrräder im Keller gelagert, um sie ins Ausland zu verschieben“, heißt es. Diese spektakulären Fälle sind aber nur die berühmte Spitze des Eisbergs. Fiegl: „Diese Delikte nehmen jetzt überhand. Im Vergleich zu 2009 hat sich die Zahl der Fahrrad-Diebstähle verdoppelt.“
Besonders betroffen sind Pendler, die per Drahtesel zum Zug strampeln. „Daher verstärken wir nun die Streifen bei Bahnhöfen“, erklärt die Polizei-Majorin. Auch die Beratung wird forciert – so geben Beamte am 7. August in Langenschönbichl wertvolle Sicherheitstipps, Radcodierung inklusive. Fiegl: „Dieses Zahlensystem hilft, sichergestellte Bikes den wahren Besitzern zuzuordnen.“
Ermittler prüfen derzeit Hunderte Verlustanzeigen. Denn allein auf dem Bauhof in Tulln warten mehr als 90 Fahrräder auf ihre Eigentümer, darunter auch ein nahezu neues Modell samt Kindersitz. Ein Beamter: „Dieses Radl ist sicher mehr als 1000 Euro wert, das muss doch jemandem fehlen!“
von Christoph Weisgram, Kronen Zeitung
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.