Problemviertel

Lerchenfeld: Jugend bekommt mehr Freizeitangebote

Niederösterreich
15.04.2010 14:58
Im Kremser Wohnviertel Lerchenfeld, das durch die tödlichen Schüsse eines Polizisten auf einen jugendlichen Supermarkt-Einbrecher vergangenes Jahr traurige Berühmtheit erlangt hat, soll es künftig mehr Freizeitangebote für Jugendliche und eine Außenstelle der Jugendberatung geben. Die Idee eines betreuten Jugendzentrums "würde derzeit den finanziellen Rahmen der Kremser Jugendarbeit sprengen", teilte der Magistrat am Donnerstag mit.

Es sei "in einem mehrmonatigen Prozess" nach neuen Wegen in der Jugendarbeit in dem Stadtteil gesucht worden, hieß es von Seiten des Rathauses. Eingebunden gewesen seien Vertreter der Stadtpolitik und Verwaltung, der für die Jugendarbeit zuständigen Verein "Impulse" und Jugendliche selbst, die den Anstoß gegeben und sich für ein Zentrum in ihrem Stadtteil eingesetzt hatten.

"Talente entdecken und trainieren"
Zu den nun auf dem Tisch liegenden Angeboten zählen laut Magistrat u.a. ab sofort 14-tägige Freizeitaktivitäten und erlebnispädagogische Workshops in Lerchenfeld. Jugendliche sollen bei Koch-Aktionen, im Hochseilgarten oder beim Hindernisparcours, in Kreativ-Workshops und bei anderen Aktionen "ihre Talente entdecken und trainieren" können. Um den Bedarf nach mehr Beratung und Unterstützung abzudecken, richtet der Verein Impulse außerdem eine Außenstelle der Jugendberatungsstelle ein. Jeden Donnerstag werden Sozialarbeiter von 15 bis 17 Uhr im Büro-Container (Auparkweg) zur Verfügung stehen. Die bereits erfolgreich aufgebaute mobile Jugendarbeit wird weiterhin täglich angeboten.

Die Stadt Krems wolle sich "an den Bedürfnissen der Jugendlichen orienterieren", betonte die zuständige Stadträtin Elisabeth Heinzel-Schiel. "Junge Menschen in ihrer Entfaltung und Persönlichkeitsentwicklung zu fördern, steht im Mittelpunkt unserer Jugendpolitik." Gleichzeitig müsse jedoch zur Kenntnis genommen werden, "dass die finanziellen Möglichkeiten für Kommunen immer enger werden. Daher haben wir nach Lösungen gesucht, die junge Menschen unterstützen und gleichzeitig finanzierbar sind", so Heinzel-Schiel.

Die Geschäftsführerin des Vereins "Impulse", Manuela Leoni, bedauert, dass es "in absehbarer Zeit kein Jugendzentrum in Lerchenfeld geben wird, da der Bedarf natürlich auch weiterhin besteht". Sie bezeichnete es jedoch als gut, "eine klare Entscheidung zu diesem Thema getroffen zu haben". Das gebe den Heranwachsenden Orientierung und "verhindert weitere Fantasien und Hoffnungen".

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