Land finanziert mit

Große Hürde für Grazer Bim-Ausbau ist genommen

Steiermark
05.02.2018 17:30

„Geschichtsträchtiger Tag“, „Meilenstein“: Große Worte begleiteten am Montag die Unterzeichnung einer Vereinbarung, die für den Bim-Ausbau in Graz tatsächlich weichenstellend ist. 117 Millionen Euro sollen bis 2023 investiert werden, das Land übernimmt ein Drittel der Kosten. Jetzt muss aber noch der Bund mit ins Boot.

Herzstück des Öffi-Pakets ist die Anbindung des neuen Stadtteils Reininghaus: Bei der Haltestelle „Alte Poststraße“ wird die Bim nach links abbiegen und danach 1,8 Kilometer bis zur ehemaligen Hummelkaserne fahren, wo eine Wendeschleife vorgesehen ist. Der Baubeginn soll bereits Anfang 2019 erfolgen, die Inbetriebnahme 2021.

Weiters geplant sind Bim-Schienen bis zur Smart City, der zweigleisige Ausbau bestehender Linien sowie eine neue Route zur Entlastung der Herrengasse. Für letzteres Vorhaben wird gerade geprüft, ob die Teggetthoffbrücke neu gebaut werden muss, heißt es aus dem Büro von KP-Verkehrsstadträtin Elke Kahr. Sie begrüßt die Einigung mit dem Land, spielte aber am Montag nicht einmal eine Nebenrolle. Die Bühne gehörte der VP-FP-Stadtregierung, die das Projekt ja im Vorjahr zur Chefsache erklärt hatte.

Die Erleichterung über den Durchbruch war allen anzusehen, von Bürgermeister Siegfried Nagl über Vizebürgermeister Mario Eustacchio und Finanzstadtrat Günter Riegler bis zu Landesbaudirektor Andreas Tropper und Stadtbaudirektor Bertram Werle. SP-Verkehrslandesrat Anton Lang gab eine Finanzierungszusage über 43,8 Millionen Euro – in 15 Jahresraten zu je 2,92 Millionen Euro. Das heißt, die Stadt muss das Geld teils vorstrecken. Im März sollen die entsprechenden Beschlüsse im Gemeinderat und Landtag fallen.

Noch offen ist die Finanzierung des letzten Drittels durch den Bund. Aus dem Büro von FP-Neo-Minister Norbert Hofer hieß es am Montag auf "Krone"-Anfrage eher kühl: „Wir haben noch keine offizielle Anfrage der Stadt Graz.“ Bürgermeister Siegfried Nagl ist dennoch sicher: „Diese Straßenbahn hält niemand mehr auf!“

Das Öffi-Paket im Detail:
1) Stadtteil Reininghaus – Straßenbahnverlängerung (mit vier neuen Haltestellen) sowie vier Kilometer Geh- und Radwege um 44,1 Millionen Euro. Geplante Umsetzung von 2019 bis 2021.
2) Straßenbahnanbindung Smart-City – Länge 1,1 Kilometer; Kosten 22,4 Millionen Euro; Umsetzung von 2020 bis 2021.
3) Innenstadtentflechtung – neue Bim-Linie vom Jakominiplatz über Neutor-, Belgier- und Vorbeckgasse bis zur Annenstraße; Kosten: 27 Millionen Euro; Umsetzung von 2021 bis 2023.
4) Zweigleisiger Ausbau der Linie 5 zwischen Zentralfriedhof und Brauquartier Puntigam; Kosten: 15,3 Millionen Euro; Umsetzung von 2022 bis 2023.
5) Teilweiser zweigleisiger Ausbau der Linie 1 von Mariagrün bis Mariatrost; Kosten: 2,3 Millionen Euro; Umsetzung 2018 bis 2019.
6) Zweigleisiger Ausbau Linie 1 von Hilmteich bis Mariagrün; Kosten: 6,3 Millionen Euro; geplante Umsetzung 2023.

Das Land fördert auch den Landesstraßen-Umbau in Reininghaus und Radprojekte.

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