Ein Reiter hatte Mitte April bei Aspersdorf einen toten Fuchs mit Verdacht auf Vergiftung entdeckt. Die Jägerschaft veranlasste sofort die Untersuchung des Kadavers am Wiener Forschungsinstitut für Wildtierkunde. Eine Woche vor dem Fund des Fuchs-Kadavers war im selben Revier ein Jagdhund nach Vergiftungssymptomen vom Tierarzt behandelt worden, doch für den Vierbeiner kam jede Hilfe zu spät. In beiden Fällen wurde Anzeige erstattet, die Polizei ermittelt.
"Carbofuran" auch für Menschen extrem gefährlich
Im Zuge einer toxikologischen Untersuchung sei Carbofuran in den Ködern nachgewiesen woden. Die Substanz sei auch für Menschen extrem gefährlich, da schon der Kontakt mit einer geringen Menge ausreiche, um schwere, unter Umständen sogar tödliche Vergiftungen hervorzurufen.
Seit dem Jahr 2000 wurden in Österreich mindestens 236 Wild- und Haustiere Opfer von Giftanschlägen, wobei in 80 Prozent der Fälle Carbofuran verwendet wurde. Mit acht See- und zwei Kaiseradlern sowie einem Rotmilan befanden sich darunter auch Rote-Liste-Arten, für die Bund und Länder gesamteuropäische Verantwortung tragen.
Meisten Giftanschläge im nördlichen Weinviertel
56 Prozent aller Giftanschläge fanden in Niederösterreich statt, das nördliche Weinviertel ist laut WWF und Landesjagdverband "eines der Häufungsgebiete". Christian Pichler vom WWF ruft dazu auf, Köderfunde und Verdachtsfälle unverzüglich an die WWF-Gifthotline unter 0676/4446612 oder an den Landesjagdverband NÖ unter Tel. 01/4051636-24 zu melden.
Symbolbild
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