Welpen-Boom

Riesenansturm auf Grazer Tierheim Arche Noah

Österreich
11.10.2008 21:45
Hunderte Menschen aus ganz Österreich sind am Freitag nach Graz gekommen, um jene Welpen anzusehen oder zu kaufen, die aus einem illegalen Tiertransport von der Slowakei nach Spanien gerettet und bei der Arche Noah aufgepäppelt worden waren. Der Ansturm sprengte den Rahmen des Tierheims Arche Noah bei Weitem. Teilweise wurden die "Tickets" für einen Platz in der Warteschlange sogar wie am Schwarzmarkt gehandelt. Das Wichtigste aber: Viele Hundebabys haben jetzt endlich Spitzenplätze.

Der kleine Peter aus Graz strahlt übers ganze Gesicht, hält seinen Welpen fest an sich gedrückt: "Ich hab' mir so sehr wieder einen Hund gewünscht!" "Wieder" deswegen: Sein Golden Retriever "Elvis" ist vor zwei Jahren grausam verendet, nachdem er in eine von einem Tierquäler vergrabene Scherbenfalle getappt war.

"Humphrey" ging nach Peggau
Auch Sophie-Luise und ihre Mama Patricia aus Peggau können es gar nicht fassen, dass sie die Englische Bulldogge "Humphrey" bekommen haben: "Wir lieben Hunde, haben erst kürzlich eine Basset-Dame aus einem Zwinger geholt - sie sehnt sich nach Gesellschaft." Tierliebe pur.

Bilder aus der Grazer Arche Noah findest du in der Infobox!

Zweifelhafte Motivation
Wenn man sich am Freitagnachmittag aber in der Menge umhörte, dann war die Motivation ("So billig krieg ich nie mehr einen Rassehund") nicht immer so hehr - und über manche Kuriosität möge sich jeder selbst ein Bild machen: "Ich hatte immer Hunde, bin Kenner der Rasse und nehme daher diesen Mops", erklärte ein Mann - auf eine Bulldogge zeigend. Oder: "Ich bin so weit gefahren, deswegen krieg' ich jetzt einen Husky, basta." Obwohl er nur eine Wohnung hat...

500 Euro für besseren Platz in der Schlange
Gut, dass das tolle Vergabeteam um die Heimleiterin Sonja Lang jahrzehntelange Erfahrung und eiserne Nerven hat und auf keine Tricks reinfällt. Da fahren manche ohne Hund heim. Und: Für die Vergabe musste man Nummern ziehen - ein Interessent mit einer hohen kaufte sich eine niedrige - um 500 Euro!

Die "Oldies" schauten durch die Pfoten
Präsident Herbert Oster schaut zu und weint fast. "Da vorn reißen sie sich um die Welpen - und da drüben sitzen die älteren Hunde. Seit ewig. Die so viel mitgemacht haben. Und keiner schaut auch nur zu ihnen rüber. Sie tun mir so leid."

Schon acht Welpen gestorben
Der tierärztliche Leiter und Manager Stefan Moser informiert exakt, dass die Tiere aus der Slowakei leider "verborgene" Krankheiten haben können; acht sind verstorben. "Aber wir klären jeden über das Risiko auf."

Bis Sonntag um 17.00 Uhr geht die Suche nach Spitzenplätzen weiter.

von Christa Blümel, "Steirerkrone"

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