Wenn der Wille da ist, aber die Chancen fehlen: 301.000 Menschen ohne Arbeit – 81.000 offene Stellen. Aktuelle Zahlen zeigen ein strukturelles Ungleichgewicht auf dem österreichischen Arbeitsmarkt. Allein die Zahl der Langzeitarbeitslosen liegt bei 93.000. Doch in der öffentlichen Diskussion dominiert ein anderes Narrativ: Arbeitslose seien zu faul, wollten nicht arbeiten und würden das Sozialsystem ausnutzen. Gleichzeitig wird gefordert, mehr zu arbeiten, um die Sozialsysteme zu stabilisieren. Wie passt das zusammen? Selbst wenn alle offenen Stellen sofort besetzt würden, blieben über 220.000 Menschen ohne Arbeit. Das Missverhältnis zwischen Angebot und Nachfrage ist offensichtlich. Viele Jobs befinden sich in Branchen mit hoher Belastung, niedriger Bezahlung oder instabilen Arbeitsbedingungen – Gastronomie, Pflege oder Saisonarbeit sind prominente Beispiele. Hinzu kommen regionale Unterschiede und fehlende Mobilität: Ein Arbeitsplatz in Tirol hilft einem Wiener Arbeitslosen wenig. Ein weiteres Problem sind fehlende Qualifikationen und zu geringe Umschulungsanreize. Wer jahrelang in einem bestimmten Bereich gearbeitet hat, kann nicht über Nacht Fachkraft in der IT, im Handwerk oder in der Pflege werden. Dazu kommen Hindernisse wie fehlende Kinderbetreuung, lange Anfahrtswege oder Unsicherheit während der Umschulungszeit. Die Vorstellung, dass Arbeitslose „arbeitsscheu“ seien, verkennt die Realität. Die Mehrheit will arbeiten – aber zu Bedingungen, die ein würdiges Leben ermöglichen. Statt zu stigmatisieren, braucht es strukturelle Antworten: faire Bezahlung und verlässliche Arbeitsverhältnisse; zielgerichtete Weiterbildungsprogramme; regionale und branchenspezifische Förderungen. Die Zahlen sind eindeutig: Arbeitslosigkeit in Österreich ist weniger eine Frage der Faulheit, sondern eine der fehlenden Möglichkeiten. Polemik hilft niemandem. Wer eine konstruktive Debatte führen will, muss Ursachen benennen und an den Rahmenbedingungen arbeiten – nicht an den Vorurteilen.
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