Das freie Wort

NATO-Manie

Wegen des von der finnischen und der schwedischen Regierung beantragten NATO-Beitritts dieser Länder vermeinen auch Österreichs NATO-Beitrittsbefürworter, wieder Oberwasser zu haben. Wohl wissend, dass die Bevölkerung mit 80 Prozent einen Beitritt ablehnt, versichern die Regierungsparteien treuherzig, aber trotzdem nicht überzeugend, dass sie gegen einen Beitritt sind. Ging doch die Beitrittsdebatte erst Anfang März von der ÖVP aus, und ein grüner Parlamentarier meinte jetzt, dass Österreich den Ruf eines sicherheitspolitischen Trittbrettfahrers der NATO los werden müsse, indem es „eine Extrameile gehen und mehr leisten“ und sich in anderen Bereichen mehr einbringen müsse. Was gemeint war, blieb aber offen. Auch Teile der SPÖ sind offen für einen Beitritt, andere sind aus taktischen Gründen für eine Beibehaltung der Neutralität. Die Neos wiederum fordern einerseits einen Beitritt, haben andererseits aber Angst vor der Diskussion so nach dem Motto, man wird ja wohl darüber reden dürfen. Aktuell ist nur die FPÖ strikt gegen einen Beitritt. Das war vor 24 Jahren aber auch anders. Alle politischen Kräfte haben jetzt bezüglich NATO- Beitritt Österreichs Stellung bezogen. Nur die Stimme des Bundespräsidenten ist zur Immerwährenden Neutralität Österreichs in der Verfassung nicht zu vernehmen. Zur Kopftuchdebatte und anderen Themen äußerte er sich, aber hier nicht? Es wäre seine Pflicht, dazu ebenfalls Stellung zu beziehen. Geht diese heiße Debatte etwa ungehört an ihm vorbei, oder hat er dazu keine Meinung?

Josef Höller, per E-Mail

Erschienen am Sa, 21.5.2022

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Weitere Leserbriefe
3.12.2025Datum auswählen
Sind Belastungen das neue Sparen?
Keinesfalls. Was uns derzeit als notwendige Maßnahmen verkauft wird, sind in Wahrheit Gebühren- und Steuererhöhungen, die Pensionen und Löhne real ...
Erich Artner
Budgetmisere?
Unsere schnelllebige Zeit hat es natürlich längst schon vergessen: Der ehemalige Bundeskanzler Nehammer hat im Wahlkampf einmal sinngemäß darauf ...
Günter Braun
Ausgabenseitiger Reformbedarf!
Sämtliche Experten beteuern immer wieder einhellig, dass für Österreich als Hochsteuerland primär ausgabenseitiger Reformbedarf besteht. Dessen ...
Alfons Kohlbacher
Grundsteuer
Hoffentlich ist allen Befürwortern einer Grundsteuererhöhung auch bewusst, dass damit auch Betriebe mit größerem Bedarf an Flächen zusätzlich ...
Leopoldine Gram
Orbán, Geisterfahrer in der EU!
Wieder einmal traf der ungarische Premier Viktor Orbán ohne Absprache mit den EU-Verbündeten in Moskau auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin. ...
Mag. Hans Rankl
Tödlicher Waffengebrauch
Anfang Juni dieses Jahres wurde in St. Aegyd am Neuwalde in Niederösterreich die Polizei gerufen, um gegen einen Dieb einzuschreiten. Ein junger ...
Peter Puster, Gendarmerie-Chefinspektor i. R.
„Pulverfass“
Christian Baha schreibt in „De facto“ sehr treffend, dass die Islamisierung Österreichs, vor allem in Wien und sonstigen Ballungszentren, ...
Mag. Martin Behrens
Der Krieg wird ein Geschäft
Laut „Wall Street Journal“ geht es bei Trumps Friedensbemühungen im Ukraine-Krieg weniger um die Ukraine, sondern vielmehr um Geschäfte mit Russland, ...
Wolfgang Ertl
Dekadenz
Liebe Frau Hirschbrich, Sie sprechen mir mit Ihrem Leserbrief vom 1. Dezember über die Dekadenz unserer Politiker aus der Seele. Leider wird er ...
Heidelinde Kirchner
Deutliche Worte
Kurt Seinitz findet in seiner „Klartext“-Kolumne unter dem Titel „Mit Russland die Ukraine ausbeuten“ wieder einmal deutliche Worte, die dringend ...
Ingo Fischer
Nein zu neuen Steuern!
Herr Curado hat also Visionen einer Vermögenssteuer, von ihm beschönigend „Solidarabgabe“ genannt. Man kann Solidarität nicht verordnen, das wäre nur ...
Erich Brcic
Gehälter der Stadträte
Stadträte ohne Amt, aber dafür mit sehr hohem Gehalt. Davon können die meisten Arbeitnehmer nur träumen. Und was nützt uns das, wenn wir es erfahren? ...
Robert Lehmann

Voriger Tag
3.12.2025Datum auswählen
Nächster Tag
Kostenlose Spiele
Vorteilswelt