Es war zu erwarten, wenn sich die Grünen in der Regierung nicht zur Gänze über den Tisch ziehen lassen wollen, dass es bei der Umsetzung von konkreten Maßnahmen in Sachen Klima- bzw. Umweltschutz Widerstand von den ideologisierten Betonierern geben wird. Verkehrsministerin Leonore Gewessler hat einfach nur das getan, was sie von Anfang an gesagt hat, nämlich aus Klimaschutzgründen die Schiene auszubauen und die Projekte des Straßenbaues hinterfragen zu wollen. Alle Menschen, denen es nicht egal ist, dass das Klima umkippt, sind froh und sagen „endlich“. Der Lobau-Tunnel ist eines der fragwürdigsten Straßenprojekte, weil es parallel ohnehin schon eine Autobahn gibt. Jede Vernunft musste dieses Projekt stoppen, und das ist jetzt passiert. Österreich hat mit 2103 Kilometern, bezogen auf eine Million Einwohner, das drittdichteste Autobahnnetz Europas, und da entbehrt jeder weitere Kilometer jeglichen Sinns. Der Aufschrei der Autofetischisten hat aufgezeigt, wie egal es diesen Leuten ist, ob unsere Umwelt zugrunde geht. Es zeigt allerdings auf, dass die Frau Verkehrsministerin auf dem richtigen Weg ist. Es muss endlich ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Schienennetz und Straßennetz geschaffen werden. Das Problem ist, dass die Schiene einen Aufholbedarf von fast 40 Jahren hat und es immer noch Eisenbahnstrecken gibt, die, politisch motiviert, eingestellt werden sollen. Als verrücktestes Beispiel ist die Gleichenberger Bahn zu nennen, die umweltfreundlich, elektrisch betrieben, zerstört werden soll! Der Lobau-Tunnel wird nun zur Nagelprobe der Glaubhaftigkeit in Sachen Klimaschutz!
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