Das freie Wort

Brot und Gebäck

Brot und Gebäck bald teurer, weil die Getreidepreise rund 15% angestiegen seien, war letztens in der „Krone“ am 17. 3. zu lesen. Dass Brot und Gebäck teurer werden, ist zwar unangenehm, aber nichts Außergewöhnliches, wenn man bedenkt, dass rund um die Produktion mehrere Stationen die Hand aufhalten und den Preis ihrer Leistung (Löhne, Energiekosten, Gebühren und Abgaben etc.) entsprechend „anpassen“. Was mich aber mehr verwundert, ist der angeführte Grund für die Teuerung, nämlich dass der Großlieferant Russland eine Exportsteuer eingeführt hat. Wie ich das sehe, ist die Agrarwirtschaft in Österreich offenbar nicht in der Lage, den Bedarf an Getreide selbst zu decken. Österreich ist also nicht nur bei der Gasversorgung, sondern auch bei der Versorgung vom Grundnahrungsmittel Getreide von Russland abhängig. Dabei dachte ich immer, Österreich sei ein Agrarland. Oder geht es schon wieder um die vielfach strapazierte Gewinnmaximierung. Irgendwie ist auch der Umgang mit dem Rohstoff Getreide zu hinterfragen. Ist es überhaupt notwendig, so viel zu verbrauchen, dass ein Zukauf aus dem Ausland notwendig erscheint? Immer wieder wird in Medienberichten dargestellt, dass tagtäglich Tonnen vom Grundnahrungsmittel Brot und Gebäck weggeworfen werden. Geht man zu Ladenschluss in den Supermarkt oder zum Bäcker, sind die Schütten vollgefüllt mit Backwaren aller Art. Auch Brot steht in einer Vielzahl zur Auswahl. Ist es tatsächlich notwendig, die gesamte Palette an Backwaren bis Ladenschluss vorrätig zu halten, um dann den Überschuss wegzuschmeißen? Bedenkt man die Menge der durch die Überproduktion anfallenden Vernichtung des Rohstoffes Getreide, wäre vielleicht sogar eine Einfuhr aus dem Ausland obsolet. Nichtsdestotrotz ist es hinsichtlich der Versorgungssicherheit von Getreide schon paradox. Einerseits werden täglich landwirtschaftliche Flächen zubetoniert, auf der anderen Seite fehlen Nutzflächen für die Versorgungssicherheit an Getreide. Ich denke, diesbezüglich ist etwas faul im Staate Österreich.

Harald Neschkudla, Wien

Erschienen am Sa, 20.3.2021

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