Das freie Wort

Trübe Aussichten

Nach einem Bericht der Österreichischen Nationalbank befürchten Experten in den nächsten zwei Jahren eine Pleitewelle, bei der bis zu 30.000 Firmen untergehen könnten. Besonders betroffen von den Lockdowns sind Gastro-, Freizeit- und Tourismusbetriebe. Auch viele Dienstleister stehen vor dem Aus. Der Umsatzverlust im Handel, insbesondere bei Bekleidung und Mode, wird auf rund zehn Milliarden Euro geschätzt. Der Sporthandel, der vorwiegend von Touristen lebt, beklagt einen Verlust von mehr als 90 Prozent. Von der bevorstehenden Katastrophe werden auch Hunderttausende Arbeitsplätze direkt oder indirekt betroffen sein. Zum Existenzkampf der Wirtschaft und der zunehmend bedrohlichen sozialen Situation durch Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit kommt das Impfchaos. Durch die täglichen Verschiebungen haben wir jeden Überblick verloren, wer wann mit welchem Impfstoff geimpft wird. Als Draufgabe wurde noch eine Asyl- und Abschiebedebatte losgetreten, wodurch die Bruchlinien der Koalition deutlich aufzeigt wurden. Ein Demonstrationsverbot, welches keine Unterschiede bei den Hintergründen macht und die Protestierer alle in einen Topf wirft, zeigt die Ratlosigkeit, mit der Politik und Polizei der Situation auf der Straße gegenüberstehen. Es ist nicht verwunderlich, wenn die vielfach überforderte Regierung laufend an Zustimmung verliert. Während sich Theoretiker, die keine Ahnung von der Realität haben, den Kopf über einen oder zwei Meter Mindestabstand zerbrechen oder ob für einen Kunden 16 oder 20 m² erlaubt sind, kreist der Pleitegeier immer sichtbarer über unser Land. Dass Kurz und Kogler ihre „gute Zusammenarbeit“ fortsetzen wollen, klingt angesichts der Pannen und des Chaos mehr als vermessen.

Mag. Hans Rankl, St. Pölten

Erschienen am Di, 9.2.2021

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