Das freie Wort

Wer den Schaden hat .

Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. So empfindet man wohl, wenn man den Artikel in der „Krone“ vom 19. Juni liest – „Konjunktur-Tiefpunkt für die Banken überwunden“. Die Banken in Österreich haben insgesamt 30 Milliarden Euro an neuen Krediten an die Unternehmen vergeben. Allein die Bank Austria 2,7, Mrd., berichtet Bank-Austria-Chef Robert Zadrazil. Ich gehe mal davon aus, dass es sich nicht um zinsenlose Kredite handelt und es somit sicher für die Banken ein Riesengeschäft ist. Da kann man als Bankchef schon jubeln. Auch die Privatkunden wurden großzügig mit Krediten versorgt. Nochmals großer Jubel. Und zum Schluss seiner Ausführungen ein guter Ratschlag an das Volk. Den muss man sich allerdings auf der Zunge zergehen lassen. „Jeder ist gut beraten, einen Sicherheitspolster von ein bis drei Monatsgehältern anzusparen.“ Kann mir bitte jemand erklären, wie unsere Mitbürger, bei denen es sich hinten und vorne nicht ausgeht, Monatsgehälter ansparen können? Arbeitslosenbezieher, Mindestrentner etc., die gerade so über die Runden kommen. Hier kann man deutlich erkennen, wie manche unserer Zeitgenossen von der Realität, den Sorgen und Nöten der Bevölkerung entrückt sind. Mir kommt da irgendwie der Spruch von Marie Antoinette in den Sinn, die der hungernden Bevölkerung den Ratschlag erteilte – wenn das Volk kein Brot hat, solle es doch Kuchen essen. Die größte Chuzpe liegt aber darin, das Volk zum Sparen aufzurufen, im Bewusstsein dessen, das Sparguthaben nicht zu verzinsen.

Harald Neschkudla, Wien

Erschienen am Fr, 26.6.2020

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