Dr. Tassilo Wallentin hat recht, wenn er in „OFFEN GESAGT“ hervorhebt, dass es in den USA nicht allein um den Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einer barbarischen Festnahme geht. Aufgebrachte Menschen plündern Geschäfte, zerstören Polizeiautos und stürzen Statuen berühmter Amerikaner von den Sockeln. Treibende Kraft hinter roher Gewalt ist nicht nur Rassismus, sondern auch soziale Probleme. Die amerikanische Geschichte begann mit einem Rassenkrieg. Weiße Einwanderer brauchten Land und vertrieben gewaltsam die einheimischen Ureinwohner. Später wurden kräftige Afrikaner nach Amerika geholt und als Sklaven eingesetzt. In den USA gab es bald Widerstand gegen die Sklaverei, und es kam zu einem Bürgerkrieg zwischen den Nordstaaten und Südstaaten, den schließlich die Nordstaaten gewannen, und die Sklaverei wurde verboten. Die Afroamerikaner blieben jedoch Menschen 2. Klasse, bekamen mehr Kinder als die Weißen und wurden deshalb teilweise als Gefahr für ein weißes Amerika gesehen. Der ständige Kampf der farbigen Bevölkerung in den USA für ihre Gleichberechtigung blieb bis heute erfolglos. Als mein Vater mir von der amerikanischen Gefangenschaft 1945/46 erzählte, dass die dunkelhäutigen Soldaten von den Militärpolizisten wegen kleiner Ordnungswidrigkeiten sofort verprügelt wurden, konnte ich das nicht glauben. Heute weiß ich, er hat die Wahrheit gesagt. Offensichtlich integrierten sich die Afroamerikaner in den USA bis heute noch nicht vollständig. Die schwarze Bevölkerung ist in den USA ein Symbol der Armut, obwohl es auch Reiche gibt, und die Weißen sind das Symbol für Reichtum, obwohl es auch Arme gibt. Die Gesellschaft spaltet sich in Superreiche und Arme auf, der Mittelstand ist verschwunden.