Das für die FPÖ überaus ernüchternde Nationalratswahlergebnis zeigt wieder einmal klar auf, auf welch wackeligen Beinen das jeweilige Führungspersonal dahinwankt. Offenbar bietet die FPÖ speziell Anreize für Individuen, welche eine unbefriedigte Zocker-Mentalität in sich tragen und gerne bei vollem Risiko und unüberlegtem Machtmissbrauch immer wieder einfach zu hoch pokern. War es Jörg Haider in den Neunzigerjahren, welcher die FPÖ zu unerwarteten Erfolgen führen konnte und später genau diese Partei nahezu in den Ruin trieb, erleben wir nun eine Art Déjà-vu, vorgetragen von einem ehemaligen Jünger Jörg Haiders (H.-C. Strache), der offenbar während der vergangenen Jahre des nahezu unfassbaren Erfolgs der FPÖ auch nicht mehr ganz genau wusste, wie weit man gehen darf, ohne schlussendlich die eigene Partei nachhaltigst zu beschädigen. Jetzt ist es wieder passiert. Strache und seine Skandale hinterlassen nach den verlorenen Wahlen eine zutiefst verunsicherte und zerstrittene Partei, welche wieder einmal viel an Vertrauen in der österreichischen Bevölkerung eingebüßt hat. Sisyphos, welcher in der griechischen Mythologie immer wieder kurz vor dem gesetzten Ziel scheiterte, lässt einmal mehr aus der Ferne grüßen.
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