Jetzt, weil der SPÖ-Ex-Kanzler Christian Kern in den Aufsichtsrat der russischen Staatsbahnen einzog, kommt von vielen der große Aufschrei. Als die ÖVP-Politiker Schüssel, Schelling in Russland bei Gazprom anheuerten, hörte man recht wenig Kritik von jenen, die jetzt auf einmal so entsetzt sind, weil Christian Kern, als europaweit anerkannter Experte am Eisenbahnsektor, bei den russischen Staatsbahnen einen Job bekam. Für diese Kritiker wäre es sowieso egal, wo Christian Kern einen Job bekommen hätte, kritisiert wäre er ohnehin immer geworden. Auch Ex-Politiker haben das Recht zu arbeiten, wo sie wollen. Auch Abgeordnete sitzen in vielen Aufsichtsräten und Interessenvertretungen und werden für diese Funktionen zum Teil auch gut bezahlt. Es ist allemal ehrlicher, für einen Job von Firmen bezahlt zu werden, als für zahlende Firmen Politik und Gesetze zu machen, wie es in Österreich unter ÖVP-FPÖ geschehen ist.