Halber Feiertag

Die Idee, aus dem evangelischen Feiertag am Karfreitag einen halben Feiertag für alle zu machen, kann man wohl nur als Faschingsscherz werten. Diese Ankündigung ist wohl nicht ganz fertig gedacht. Wie soll das bitte in der Praxis aussehen? Man denke nur an die vielen Tausenden Schichtarbeiter, deren Arbeitszeit bei der Frühschicht von 6 bis 14 Uhr ist, die haben dann sowieso frei. Jene, die dann von 14 bis 22 Uhr ihren Dienst tun sollten, können dann schon am frühen Morgen in den Osterurlaub fahren – eine sinnvolle Lösung ist das auf keinen Fall. Oder im Handel – um 14 Uhr sollen die Geschäfte zusperren? Der Karfreitag zählt zu einem der umsatzstärksten Tage im ganzen Jahr. Die angedachte Sonderregelung (wie am 8. Dez.) ist wohl an Schwachsinn nicht mehr zu überbieten. Liebe Regierung, eure Beliebtheitswerte sind derzeit ganz gut, sollte die Regelung am Karfreitag mit dem halben Feiertag tatsächlich im Alleingang beschlossen werden, so kann sich das rasch ändern. Also, bitte aus dem „Faschingsscherz“ ein ordentliches Gesetz machen, welches halbwegs gerecht ist. Warum sich der EuGH in die österreichische Feiertagsregelung einmischt, wäre auch zu hinterfragen. Zugegebenermaßen muss man aber auch sagen, dass die jahrzehntelange Regelung, wie sie jetzt besteht, auch nicht gerecht ist.