Das freie Wort

Eurokiller Italien

Wenn „Krone“-Redakteur Kurt Seinitz zum Thema Italien wieder einmal „Klartext“ spricht, ist man im ersten Moment fassungslos über das verantwortungslose Verhalten der italienischen Regierung. Waren schon die Vorgänger-Regierungen nicht gerade zimperlich, wenn es um das Schuldenmachen ging, so scheinen die beiden Parteien M5S (Fünf-Sterne-Bewegung) und Lega diesbezüglich alles bisher Dagewesene in den Schatten stellen zu wollen. Jedem EU-Bürger, dem an Europa bzw. an der Zukunft eines gemeinsamen Europas noch etwas liegt, laufen bei Kenntniserlangung des Regierungsprogrammes dieser beiden Parteien kalte Schauer über den Rücken. Wenn die drittgrößte Volkswirtschaft der EU mit einem Schuldenstand von 2300 Milliarden Euro anstatt längst anstehender Reformen Steuersenkungen bei Einkommens- und Unternehmenssteuer, Rücknahme des Pensionsalters und eine Reihe weiterer Begünstigungen für italienische Bürger beschließt und im Gegenzug einen Schuldennachlass von 250 Milliarden Euro von der EZB sowie eine Neuverhandlung des Euro-Stabilitätspaktes fordert, ist dieses Verhalten wohl an Verantwortungslosigkeit, Maßlosigkeit und Dreistheit kaum zu überbieten. Was für eine unrühmliche Einstellung zum Thema Europa nach dem Motto „Lasst uns gut leben und andere dafür bezahlen“. Wo soll eine EU landen, wenn führende Mitgliedsstaaten so dastehen und in diesem desolaten Zustand auch noch so denken und handeln? Das Schlimmste an der ganzen Sache aber ist nicht das freche Vorgehen Italiens, sondern das Versagen der EU, die Arm in Arm mit der EZB diese katastrophale Entwicklung möglich macht, welche die EU in erster Linie zu einer immer handlungsunfähigeren Schuldenunion werden lässt. Während Brüssel in allen für Europa wichtigen Belangen versagt und die EU in die Bedeutungslosigkeit „regiert“, wird weiterhin an einer Finanzpolitik festgehalten, die nur noch das Leben auf Pump und das weitere Hinauszögern des großen Zusammenbruchs dieser „Hochstapler-Union“ im Auge hat. Die Geldvernichtungsmaschinerie in Brüssel lebt uns das ja täglich vor, indem sie zügellos das sauer verdiente Geld ihrer Bürger zum Fenster hinauswirft und nur allzu gerne noch mehr davon hätte.

Franz Zwickl, Muthmannsdorf

Erschienen am Di, 22.5.2018

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