Das freie Wort

Was krank macht

Was krank in der Politik macht, hat Claus Pándi sehr treffend in seiner Kolumne vom 27. 4. erklärt. Wer heute plötzlich Spitzenpolitiker wird, weil einen der Ruf ereilt hat, und wer dabei nicht das jugendliche Alter unseres Bundeskanzlers besitzt, muss in der Regel mit schwerwiegenden gesundheitlichen Konsequenzen rechnen. Das ist ein Fakt, der zwar eine gewisse Zeit lang medikamentös unterdrückt, nicht jedoch auf Dauer ignoriert werden kann. Eine globalisierte, immer raschere Entscheidungen verlangende Welt fordert von Regierungspolitikern permanent allerhöchsten Einsatz: gerade noch kreuz und quer durch China unterwegs, ein paar Tage später dann in Moskau und gleich danach schon vielleicht ein mehrtägiges Treffen in Washington, einmal in zehn Tagen vielleicht im eigenen Bett ausschlafen und lediglich einen Abend pro Woche möglicherweise keine Veranstaltung und kein Staatsbankett wahrnehmen. Dies alles in einer Welt von klimatisierten Viren und Bakterien, die man sich zu oft in diversen Fliegern, beim ewigen Händeschütteln und beim Bussi-Bussi einfängt, und deren Ausbreitung im menschlichen Körper durch latenten Schlafmangel, regelmäßige Jetlags sowie unregelmäßige und ungesunde Mahlzeiten begünstigt wird. Dazu noch der maßlose psychische Druck aus der Ecke des politischen Gegners, der auf allen Spitzenpolitikern lastet und der die Ursache vieler psychosomatischer Erkrankungen darstellt. Die Conclusio lautet daher in Abwandlung eines altbekannten Liedes von Reinhard Mey: „Was kann schlimmer sein auf Erden, als Politiker zu werden.“

Martin Krämer, Bad Vöslau

Erschienen am Mi, 2.5.2018

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