Bis zur Inkraftsetzung der strengeren Abgasnorm bei Dieselfahrzeugen wurden bei der Typisierung und Einzelgenehmigung von Kraftfahrzeugen die Rußwerte von den Sachverständigen der jeweiligen Länder selbst gemessen. Mit Einführung der Messung im „Fahrzyklus“ wurde gesetzlich geregelt, dass die Werte, die der Hersteller oder dessen Generalvertreter schriftlich mitteilt, als Grundlage anerkannt werden. Selbst die Hinweise von einigen Kollegen und mir, dass „jeder Kramer seine Ware lobt“, wurden negiert. So kam es dazu, dass Amerika diese Prüfungen durchführte, und der „Dieselskandal“ war geboren. Letztendlich ist die „Gutgläubigkeit“ der Politik der wahre Schuldige am Dieselskandal. Leider wird die rechtliche Aufarbeitung dieser gutgläubigen (fahrlässigen?) Politik in Zukunft noch dramatische Auswirkungen auf europäische Autohersteller und vor allem deren Mitarbeiter haben. Selbstverständlich werden auch Zulieferfirmen betroffen sein.
Ing. Dieter Seidel, Steyr
Erschienen am Mo, 23.4.2018
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