Ist die CDU bei den langwierigen Verhandlungen vor der SPD in die Knie gegangen? Einige deutsche Politikkommentatoren sehen das so und sind der Meinung, dass der Preis für die CDU ein zu hoher sei, um die Große Koalition zum Abschluss zu bringen. Erinnern wir uns an die Wahlen im September: Mehr als 33 Prozent Stimmenanteil für die CDU, gerade einmal knapp über 20 Prozent für die Sozialdemokraten von Martin Schulz. Vollkommen konträr zu diesem eindeutigen Wahlergebnis ist die Aufteilung der Ministerposten im neuen Kabinett. Je sechs Ministerposten für CDU/CSU und SPD haben letztlich herausgeschaut. Man unterstellt Angela Merkel sogar, dass sie entgegen ihrer bisher erfolgreichen Verhandlungstaktik diesmal zu weit in ihrem Entgegenkommen gegangen sei. Etwas ironisch spricht man jetzt sogar schon von einer „SPD-Union-Regierung“, sind doch viele entscheidende Ministerien an die SPD gegangen. Als Gewinner innerhalb der Union sieht man aber die bayrische CSU. Sie erhält ein aufgewertetes Innenministerium mit dem „Heimataspekt“ für Horst Seehofer (eigentlich vergleichbar mit Österreichs Hofer von den Freiheitlichen). Die deutschen Verhältnisse bleiben auf jeden Fall auch in nächster Zukunft noch interessant.
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