Das freie Wort

Moderne Sklaverei

Arbeitnehmer haben es wahrlich nicht leicht. Eine wachsende Zahl an Zweitjobs, weil das Einkommen für das ganz normale Leben nicht mehr reicht, ist in den letzten Jahren traurige Realität geworden. Hinzu kommen alles andere als erholungsfördernde und familienfeindliche Arbeitszeiten sowie Unruhe bis Angst angesichts einer drohenden Altersarmut. Die Nervosität, Anspannung und Sorgen werden aufgrund der unübersehbar rasant fortschreitenden Digitalisierung mehr statt weniger. Laut einer jüngsten Studie des Beratungsunternehmens Deloitte plant bereits jedes zweite Unternehmen eine verstärkte Automatisierung durch Roboter. Bis zum Jahr 2020 werden 72 Prozent auf die sogenannte Robotik setzen. Alles andere als ein beruhigend langsamer Übergangszeitraum. Die befragten Unternehmen investieren bereits jetzt durchschnittlich 3,5 Millionen Dollar. 78 Prozent wollen in den kommenden drei Jahren die Ausgaben in diesem Bereich erhöhen. Fortschritt lässt sich nicht aufhalten? Man muss ihn aber endlich auf ein vernünftiges Maß begrenzen. Als Unterstützung und nicht als Arbeitsplatzgefährder und damit Zukunftsbedroher für Menschen. Realitätssinn sowie politische und wirtschaftliche Vernunft müssen endlich oberstes Gebot werden! Apropos Wirtschaft und Vernunft. Amazon stand ja schon bisher als Arbeitgeber mit teils menschenfeindlichen Arbeitsbedingungen zu Recht unter Beschuss. Vor zwei Jahren schon hat das Unternehmen tatsächlich ein Patent für ein Armband zur Ortung der Mitarbeiter angemeldet. Der Zwischenschritt, dass sämtliche Handbewegungen von Mitarbeitern überwacht werden können, hinterlässt mehr als ein ungutes Gefühl. Wie dreist und unverschämt ist das denn bitte? Wenn sich dieser Irrsinn durchsetzt, ein Überwachungschip unter die Haut von Menschen gepflanzt wird, dann ist das Cyborg-Zeitalter Realität. Wie kann man denn bitteschön moderne Sklaverei mit Fortschritt verwechseln? Denn genau das ist es und nichts anderes! Auch dieses Beispiel zeigt, wie der Mensch überfordert und die Politik gefordert ist. Man muss diesen digitalen Wahnsinn und Irrsinn endlich in die Schranken weisen!

Christian Stafflinger, Linz

Erschienen am Mo, 5.2.2018

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