Rotlicht-Report

Gürtelbosse kämpfen um Wiens Rotlichtmilieu

Österreich
17.03.2007 18:33
Wiens Unterwelt steht vor einem Vulkanausbruch. Seit ein ehemaliger Gürtel-Boss aus dem Gefängnis zurückgekehrt ist, brodelt es im Rotlicht-Milieu. Auch Polizisten tauchen dabei im Zwielicht auf. Jetzt meldete sich der wahre Rotlicht-König bei der "Krone" und polterte: "Ich will Ruhe und werde dafür sorgen!"

"Mein Name ist Richard Steiner. Ich bin der Gürtelboss. Meine Aufgabe ist es, für die Ruhe im Rotlichtmilieu zu sorgen. Selbstverständlich muss ich mich dabei zu hundert Prozent an die österreichischen Gesetze halten", das erklärt der derzeitige Capo der Wiener Unterwelt.

Momentan hält sich der einstige Fremdenlegionär in der Karibik auf. Doch auch von dort aus weiß er offenbar detailiert, was sich derzeit rund um "seine Gürtelszene" abspielt. Steiner (36) geht davon aus, dass sein Vorgänger, Harald H., nun offenbar wieder mit aller Gewalt im Geschäft mitmischen will. Der 41-jährige Harald H. hat drei Jahre Haft wegen schwerer Vergewaltigung im Gefängnis abgesessen.

Gürtelboss behauptet, Milieu beruhigt zu haben
"Wenn jemand aus dem Rotlichtmilieu von einer Prostituierten wegen einer Sexgeschichte angezeigt wird und dann im Knast landet, so ist er eine Lachnummer. In der gesamten Szene, von Wien bis Hamburg", lautet Steiners Kommentar dazu. Gleichzeitig betont der gebürtige Kroate, dass es unter seiner Führung Ruhe und Ordnung im Milieu gegeben habe. Zwar hätte es auch in seinen Etablissements immer wieder Razzien gegeben, doch Schwerwiegendes wurde ihm nie vorgeworfen.

Widersacher schickt angeblich Unruhestifter
Mittlerweile habe Harald H. am Gürtel so viel kaputt gemacht, dass Unruhe herrsche. "Wahrscheinlich ist er ein schlechter Verlierer, weil ich ihm das Automatengeschäft gesperrt habe", vermutet Steiner. "Mit den beiden Spielautomaten habe ich H. seine letzten beiden Goldesel weggenommen", schmunzelt Steiner siegessicher. Ihn wundert es derzeit nur, dass "immer wieder irgendwelche Armleuchter in seinen Lokalen auftauchen, für Unruhe sorgen und wieder verschwinden. So wie es im Milieu tatsächlich üblich wäre, stellt er sich nicht. Er will nur provozieren", gibt sich der einstige Söldner zuversichtlich, dass bald wieder Ruhe herrscht. Außerdem habe der abgehalfterte Vorgänger am Gürtel ohnehin nichts mehr zu sagen. Nur noch in den Außenbezirken.

Wiener Polizei in Milieukrieg verwickelt
Auch Wiens Generalmajor Karl Mahrer hat bei einer internen Besprechung in der Polizeidirektion bereits Klartext zum angeblichen Polizeiskandal gesprochen: "Die Polizei lassen wir uns keinesfalls kaputtreden!" Schließlich ist allen Insidern klar, dass es bei einigen Vorwürfen gegen Kriminalisten ganz klar um Attacken aus der Unterwelt geht.

Beschuldigte Polizisten haben wiederum bereits Anwälte eingesetzt, um sich gegen Verleumdungen zu wehren. "Es kann ja nicht sein, dass durch einen Krieg, der sich in der Unterwelt abspielt, die Wiener Polizei mit hineingezogen wird. Uns reicht es!"

Von Christoph Matzl und Christoph Budin; Symbolbild

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