Berlinale-Finale

Brasilianischer Thriller gewinnt Goldenen Bären

Adabei
16.02.2008 20:42
Der Goldene Bär der 58. Berliner Filmfestspiele geht an den brasilianischen Wettbewerbsbeitrag „Tropa De Elite“, zu Deutsch: Elite-Einheit. In seinem kontrovers diskutierten Spielfilmdebüt erzählt Regisseur José Padilha vom brutalen Kampf einer Spezial-Einheit der Militärpolizei gegen die Drogenmafia in den Elendsvierteln von Rio de Janeiro. Der einzige Film mit Österreich-Bezug, die deutsch-österreichische Produktion „Feuerherz“, ging leer aus. Auch aus Deutschland gab es diesmal keine Preisträger.

„In jeder Sprache ist es schwierig auszudrücken, was ich empfinde", sagte Preisträger Padilha (Foto links). „Wir wollen die Situation in Brasilien verändern. Dabei hilft der Film“, so Produzent Marcos Prado. In Brasilien sollen bereits vor Kinostart rund zwölf Millionen Menschen einen illegal auf DVD gebrannten Rohschnitt des Films gesehen haben. Noch einmal 2,5 Millionen Menschen sahen das unter anderem wegen seiner brutalen Folterszenen umstrittene Werk dann im Kino.

Sally Hawkins beste Schauspielerin
Als beste Schauspielerin zeichnete die Jury die Britin Sally Hawkins (Foto rechts) mit einem Silbernen Bären aus. Sie bezauberte das Festivalpublikum als ewig gut gelaunte, sich dem Erwachsenwerden verweigernde 30-jährige Poppy in Mike Leighs Komödie „Happy-Go-Lucky“. Bester Darsteller wurde der Iraner Reza Naji als arbeitsloser Familienvater in „The Song Of Sparrows“ von Majid Majidi.

Der Preis für die beste Regie ging an den US-Amerikaner Paul Thomas Anderson. Er wurde für sein für acht Oscars nominiertes und auch als Bären-Favorit gehandeltes Ölsucher-Drama „There Will Be Blood“ ausgezeichnet. Den Preis für eine herausragende Einzelleistung erhielt der Komponist des Films, Jonny Greenwood.

Der Großen Preis der Jury ging an den amerikanischen Oscar-Preisträger Errol Morris. Er wurde für seinen Dokumentarfilm „Standard Operating Procedure“ über die Menschenrechtsverletzungen in dem früheren US-Gefängnis Abu Ghraib bei Bagdad geehrt. Der Silberne Bär für das beste Drehbuch ging an den Chinesen Wang Xiaoshuai für das Drama „In Love We Trust“ um den Kampf einer Mutter für ihr krebskrankes Kind.

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(Bild: kmm)



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