Wolfgang Gasperl, Chef der Wildbachverbauung, gibt vorsichtig Entwarnung. „Wir wenden alle möglichen Monitoringmethoden an, um jede Bewegung des Gschliefgrabens in Echtzeit überwachen und rechtzeitig Alarm schlagen zu können.“ Am Sonntag wurde versucht, am als Klettergarten bekannten Adlerhorst in der Kaltenbachwildnis ein so genanntes „terrestrisches Laser-Scanning“ zu installieren. Gleichzeitig sollen Grunddaten aus der jahrzehntelangen Beobachtung des Gschliefgrabens mit den neuen Messergebnissen abgeglichen werden, um ein möglichst detailgetreues Bild zu erhalten.
Zusätzlich werden die Traditionsgasthäuser Ramsau und Hoisn vermessen, die links und rechts des gefährdeten Gebiets liegen. „Es kann ohne weiteres sein, dass der Hang ohne die große Katastrophe abgeht“, hofft Gasperl: „Wenn uns nicht noch ein sehr großer Niederschlag hineinfährt, haben wir die Sache im Griff.“
Deshalb schufteten drei Baggerfahrer das ganze Wochenende unter großer Gefahr, um den Gschliefbach frei halten zu können. „Es muss alles unternommen werden, damit nicht mehr Wasser in die Rutschung kommt“, erklärt Gasperl. Der Geologe meint: „Auf einer Katastrophen-Skala von 1 bis 10 sind wir derzeit erst bei Stufe vier bis fünf.“
„Der Grundstrom in etwa 40 bis 50 Metern Tiefe bewegt sich schneller als die Rutschung an der Oberfläche, ist der Gmundner Bürgermeister Heinz Köppl weiterhin sehr besorgt. Ihm liegt besonders das Schicksal der Jungfamilie Pointl am Herzen: „Der Pointl Stephan räumt schon die Türen aus. Er hat sich wirklich abgerackert, damit er seiner jungen Familie ein schönes Heim bieten kann. Sie sind gerade mit der Einrichtung fertig geworden - und jetzt das.“
Landesrat Josef Stockinger verspricht jetzt Hilfe aus dem Katastrophenfonds: „Von den Betroffenen braucht keiner Angst um seine Existenz haben.“
Foto: Hörmandinger
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