TV statt Stream

Fernsehen in Österreich immer noch gerne linear

Medien
19.12.2017 15:35

Der TV-Konsum der Österreicher zeigt sich bis dato im Großen und Ganzen unbeeindruckt von Streaming-Angeboten. Die Tagesreichweite von klassischem TV bleibt stabil und hat 2017 sogar ein wenig zugelegt, ebenso wie die Nutzungszeit. Das geht aus Teletest-Daten für 2017 hervor.

185 Minuten betrug 2017 die durchschnittliche Fernseh-Nutzungszeit der Österreicher. Das ist sieben Minuten länger als 2016. Und die Österreicher schauen lang fern, über viereinhalb Stunden pro Tag: Die Verweildauer bei jenen, die tatsächlich vor dem TV saßen, war mit 279 Minuten praktisch genauso hoch wie im Vorjahr (280). Die Tagesreichweite war mit 65 Prozent auch etwas höher als 2016 (63 Prozent).

Nach Altersgruppen betrachtet drängt sich eine simple Formel auf: Je älter, desto höher die Reichweite. Bei Zuschauern Ende 60 kratzt diese an der 90-Prozent-Marke - und auch daran hat sich seit 20 Jahren nur wenig geändert. Ebenfalls weiterhin ein Trend: ein "Reichweitenknick" bei Teenagern. Spätestens als Twens aber beginnen die jungen Erwachsenen wieder Geschmack am Fernsehen zu finden, die Reichweite steigt ab dann mehr oder weniger kontinuierlich.

Puls 4 bei Privaten vorn
Und was schalten die Zuschauer gern ein? Zum einen den ORF. Das Jahr 2017 werden dessen Hauptsender ORF eins und ORF 2 in der Zielgruppe Erwachsene ab zwölf Jahren mit einem Marktanteil von rund 31,4 Prozent absolvieren. Die österreichischen Privatsender liegen bei drei Prozent (Puls 4), 2,6 Prozent (ATV) und 2,1 Prozent (Servus TV), quotenstärkster Deutscher ist RTL (4,7 Prozent). Allerdings: Die vielen "kleinen" Sender, oft der sogenannten 2. Generation, kommen insgesamt auf fast 25 Prozent Marktanteil. Dies bedeutet nahezu eine Verdoppelung in zehn Jahren (2007: 13 Prozent).

Und in der jungen Zielgruppe (zwölf bis 49) ist der Trend zur Fragmentierung der TV-Interessen noch deutlicher. ORF eins und ORF 2 kommen da gerade einmal auf etwa 23,5 Prozent. Stärkster österreichischer Privatsender ist auch in dieser Zielgruppe Puls 4 (4,2 Prozent), gefolgt von ATV (3,7 Prozent) und Servus TV (1,8 Prozent). Bei den Deutschen hat ProSieben (8,4 Prozent) die Nase vorn. Die Kleinsender dagegen kommen insgesamt auf 28,4 Prozent.

Digitalisierung begünstigt Spartenkanäle
Das hat wohl seinen Grund auch darin, dass solche Spartenkanäle in Österreich eine immer größere technische Reichweite haben - Stichwort Digitalisierung. Haushalte, die von analogem Kabel-TV oder DVB-T auf Digitalkabel und DVB-T2 umgestiegen sind, können nun mehr Sender empfangen. Den großen Sendergruppen nehmen diese allerdings nur bedingt Quote weg: Die Zuschauer bleiben oft quasi "in der Familie", zeigt ein Blick auf die Details. So erreicht die RTL-Group ihr Publikum etwa mit Super RTL oder Nitro, ProSiebenSat.1 mit Sixx oder Pro7 Maxx.

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