"Bienenstock-Garage"

Rückenwind für Gegner

Steiermark
16.11.2017 14:16

Salopp formuliert kann man sagen: Die erste Runde geht an die Gegner der beiden geplanten hochmodernen "Bienenstock-Garagen" in der Grazer City. Erste Stellungnahmen der städtischen Verkehrsplanung und des Straßenamts fallen nämlich eindeutig negativ aus. Aber das Projekt ist damit keinesfalls vom Tisch.

Die beiden "Bienenstock-Garagen" unter dem Eisernen Tor und dem Opern-Pavillon zählen zu den umstrittensten Projekten der letzten Jahre. Zur Erinnerung: Zwei Mal 300 voll automatisierte Tiefgaragenplätze sollen das Parken revolutionieren. Hinter dem Projekt stehen die bekannten Grazer "Strohecker Architekten" und VP-Bürgermeister Siegfried Nagl mit seinem blauen Vize Mario Eustacchio.

Kritik: Mehr Verkehr, Baustelle

In einer ersten Stellungnahme der Verkehrsplanung und des Straßenamts wird das Projekt heftig kritisiert:

- Der Joanneumring könnte nicht mehr drei-, sondern nur noch zweispurig geführt werden. Stau drohe; auch für Öffis (Flix-Bus usw.).

- 600 neue Parkplätze würden mehr Autoverkehr anlocken. Das widerspreche der Verkehrsstrategie der Stadt. Dass ebenfalls 600 Parkplätze an der Oberfläche wegfallen (im Sinne der Verkehrsstrategie) sei kaum machbar. Anmerkung: Ziel von Nagl und Eustacchio sind mehr Parkplätze, um die Innenstadt zu attraktivieren. Ein Teil der oberirdischen Parkplätze soll aber weichen.

- Das Garagensystem sei in der Praxis nicht erprobt. Anmerkung: Das stimmt, aber VW verwendet ein solches System in seinem Werk in Wolfsburg. Durch die Hochtechnisierung drohten technische Probleme, die zu Staus führen könnten.

- Auf die Stadt kämen für nötige Umbauarbeiten des Straßenraums (Opernring, Joanneumring usw.) wohl erhebliche Kosten zu.

- Für die Baustelle wären etwa 2000 Lkw-Fahrten nötig. Die Bohrbetonpfähle hätten ein Länge von etwa 40 Metern, was in der Innenstadt problematisch wäre.

Nein von KP-Verkehrsstadträtin

KP-Verkehrsstadträtin Elke Kahr ist gegen das Projekt: "Daraus habe ich nie einen Hehl gemacht, Autos sollen nicht in die Stadt gelockt werden." Viele Fragen seien vom Projektwerber noch zu beantworten. Kahr: "Der Bauwerber wär gut beraten, das Projekt zu überarbeiten oder an anderer Stelle ganz neu aufzusetzen."

Gegen die Tiefgaragen sind auch die Grünen und die SP.

Kritik ohne Details zu kennen

Der VP-Verkehrssprecher Kurt Egger warnt, dass eine Tiefgarage zum Politikum gemacht würde: "Was an Kritik vorliegt sind nur erste Stellungnahmen. Keiner will, dass ein Bauprojekt einfach so durchgewunken wird. Die Details des Projekts liegen ja noch gar nicht auf dem Tisch, aber es wird im Vorfeld schon kritisiert."

Anbei eine Animation zum Garagenprojekt.

Von: Gerald Richter

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