Sie lebten in ihrer Computerspiele-Welt, wurden dadurch zu Außenseitern - und wollten auf dümmste Art Aufmerksamkeit erregen: "Wir bringen euch alle um!", drohten zwei Schüler (17 und 18 Jahre alt) ihren Klassenkameraden in der HTL im oberösterreichischen Wels. Die Droher wurden sofort suspendiert, das Gericht ermittelt.
In der HTBLA für Chemie und Ingenieurwesen in Wels unterrichten 180 Lehrer etwa 1700 Schüler. Zwei der angehenden Ingenieure verloren den sozialen Anschluss, weil sie sich nur ihren Computerspielen widmeten, sich im Laufe der Schulzeit immer mehr abkapselten. Sie galten bald als sozial schwierig, wurden zu Außenseitern. Dadurch dürfte sich ein Hass auf die Mitschüler aufgebaut haben. Mitte Oktober drohten sie ihren Klassenkameraden: "Wir bringen euch alle um!"
Drohungen sofort ernst genommen
"Die bedrohten Schüler haben das umgehend ihrem Direktor gemeldet, worauf die beiden Droher sofort einmal vom Unterricht suspendiert und der Schule verwiesen worden sind", bestätigt die Sprecherin des Landesschulrates, Andrea Fürtauer-Mann, dass man die Androhung eines Amoklaufes sofort sehr ernst genommen hat. Zudem wurden Polizei und Staatsanwaltschaft verständigt, die die beiden Schüler zur Einvernahme holten: "Wir haben's nicht ernst gemeint, wollten nur Aufmerksamkeit erregen", beteuerten da die verdächtigen Jugendlichen.
Mitschüler werden psychologisch betreut
Allerdings hatten sie mit ihren Amoklauf-Äußerungen ihren Mitschülern einen gehörigen Schock verpasst. "Die haben sich wirklich sehr gefürchtet, wurden gleich schulpsychologisch betreut. Es gibt dazu an dieser HTBLA ein eigenes System, bei dem die Lehrer gleich in Aktion getreten sind - das ist von der Polizei sehr gelobt worden", so Fürtauer-Mann. Den beiden Ex-HTL-Schülern drohen nun Gerichtsverfahren wegen gefährlicher Drohung.
Johann Haginger, Kronen Zeitung
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