Weltkriegs-Drama

Drehbuch einer Heldin: “Ihre beste Stunde”

Kino
05.07.2017 15:25

Zu Kriegszeiten angesiedelte Melodramen mag es bereits zuhauf geben. "Ihre beste Stunde" (Kinostart: 7. Juli) aber verdient einen zweiten Blick: Vor dem Hintergrund britischer Frauen, die während des Fronteinsatzes ihrer Männer mehr Jobs übernehmen, erzählt Regisseurin Lone Scherfig berührend und humorvoll von einer Drehbuchautorin, die ungeachtet des Leids um sie herum nicht den Mut verliert.

London, im Jahr 1940: Als die deutsche Luftwaffe ihre Angriffe auf Großbritannien intensiviert, kommt dem Kino eine tragende Rolle zu. Von der Regierung produzierte Propagandafilme sollen den Menschen an der Heimatfront Zuversicht und Mut geben. Nicht selten jedoch zielen die teils hölzernen Ergebnisse an der Lebensrealität der Zuseher vorbei, ernten schon mal Buhrufe und Lacher. Da kommt Catrin Cole (Gemma Arterton) ins Spiel: Als sie sich beim Ministerium für Information als Sekretärin vorstellt, wird sie stattdessen als Drehbuchautorin eingestellt, um die nötige weibliche Perspektive einzubringen.

Schon ihr erster Vorschlag kommt gut an: Die auf wahren Begebenheiten basierende Geschichte über Zwillingsschwestern, die mit dem gestohlenen Boot ihres Alkoholiker-Vaters in See stechen, um verwundete Soldaten nach der Schlacht von Dünkirchen zu retten, hat alles: "Authentizität, Optimismus - und einen Hund!", konstatiert ein Regisseur. Auch ihr an sich zynischer Co-Autor Tom Buckley (Sam Claflin) zeigt sich angetan, beruflich wie privat.

Doch schon bald tritt Ernüchterung ein. Catrin wird in der männerdominierten Filmwelt eingangs nicht ernst genommen, und das Filmteam wird mit einer Reihe an Problemen konfrontiert: Die Schwestern, so muss Catrin feststellen, haben ihr nicht die ganze Wahrheit gesagt. Der prominenteste Schauspieler am Set, der selbstverliebte Ambrose Hilliard (Bill Nighy), führt sich als Diva auf, weil er mit 63 Jahren nicht mehr den Helden spielt.

Der von oberster Stelle ins Skript reklamierte amerikanische Fliegerheld Carl Lundbeck (Jake Lacy) stellt sich als miserabler Darsteller heraus. Und während Catrin die Nächte durchschreibt, entwickelt ihr erfolgloser Künstlergatte Ellis (Jack Huston) Minderwertigkeitskomplexe und droht mit dem Wegzug aus London. Glück und Unglück liegen nahe beieinander - vor wie auch hinter der Kamera...

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