"GotG", Vol. 2

Das Comeback der schrägen Space-“A****löcher”

Kino
26.04.2017 16:10

"Showtime, ihr Arschlöcher": Die wohl schrägsten Helden des Marvel-Universums sind zurück. Mit einem simplen "Vol.2" versehen, müssen die "Guardians of the Galaxy" zum zweiten Mal antreten, um die Galaxis zu retten - und ganz nebenbei ihre mannigfaltigen familiären Probleme in den Griff bekommen. Begleitet werden Star-Lord, Gamora, Drax, Rocket und Baby Groot in ihrem Abenteuer erneut von einem Ohrwurm-bestückten Soundtrack und einer ordentlichen Portion Humor.

Mit "Guardians of the Galaxy" schaffte Marvel 2014 den großen Überraschungshit. Niemand hatte ahnen können, wie schnell sich die bis dato unbekannte, kunterbunte Space-Truppe rund um den Haudegen Star-Lord (Chris Pratt, "Jurassic World"), der grünen Amazone Gamora (Zoe Saldana, "Star Trek") und dem rachedurstigen Drax (Dave Bautista, "Spectre") einen Platz im Pop-Kultur-Pantheon verschaffen würde.

Insbesondere der genetisch veränderte Waschbär Rocket und der sprechende Baum Groot eroberten die Herzen des Kinopublikums im Sturm. Zum globalen Hit wurde "Guardians of the Galaxy" aber auch dank des genialen Einsatzes von Pop-Songs, die Regisseur James Gunn in Form eines Mixtapes zum wesentlichen Teil der Handlung werden ließ. Kombiniert mit einer ordentliche Portion Humor zählt das erste Abenteuer der schrägen Marvel-Helden bis heute zu den besten Filmen aus der Comic-Schmiede.

Das neue "Mixtape" lässt es an keiner dieser Erfolgszutaten des Originals mangeln: Wie schon Teil 1 startet auch "Vol. 2" mit einer wundervoll-skurrilen Tanznummer, von der das eigentliche Action-Spektakel zuckersüß überdeckt wird. Nur schwingt statt Star-Lord diesmal Baby Groot die Hüften zu einem Lied, das gefährlich-melodiös zum mitschunkeln verleitet.

Streitbare Familie muss Galaxis retten
Trotzdem darf Entwarnung gegeben werden: James Gunn, der auch zum wiederholten Mal für das Drehbuch verantwortlich zeichnet, begeht nicht den beliebten Fehler von Blockbuster-Filmen, die Fans in Runde zwei mit einem bloßen, wenn auch bombastischerem, Abklatsch des Originals befriedigen zu wollen. So müssen die Weltraumwächter zwar auch im zweiten Abenteuer wieder als kosmische Retter in Erscheinung treten, sich aber eigentlich mehr mit abwesenden Vätern, gehässigen Schwestern und anderen familiären Querelen herumschlagen.

Das Wort Vaterkomplex bekommt eine ganz andere Dimension, wenn der All-Vagabund Star-Lord mit seinem biologischen Papa wiedervereint wird, der sich als lebender Planet Ego entpuppt. Wie schon der Göttervater Zeus hat sich der Planetenvater (perfekt gespielt von Kult-Schauspieler Kurt Russell) einen menschlichen Körper geformt, um über die Galaxie verstreuet Sex mit Frauen haben zu können. Jetzt soll ihm der Sprössling von der Erde dabei helfen, seinen Plan für das weitere Schicksal  alles Lebens in die Tat umzusetzen.

Gute Unterhaltung mit viel Herz
Am Ende schafft es "Vol. 2", in psychedelisch anmutenden Bildern die Götter des Blockbuster-Spektakels zu befriedigen und sich zugleich als intimer Film über eine zutiefst dysfunktionale Familie zu präsentieren. Der Blitz schlägt aber bekanntlich nie zweimal am selben Ort ein: Somit ist letztlich auch das neue Abenteuer der "Guardians of the Galaxy" nicht mehr ganz so erfrischend frech, nicht ganz so erstaunlich wie das erste. Der Film leidet an einigen Handlungsschwächen, bietet aber nichtsdestotrotz gute Marvel-Unterhaltung mit viel Herz.

Gustostückerln von "Vol. 2" sind neben Rocket und Baby Groot, dem fiesen blauen Piraten und Ersatzvater Yondu (erneut genial verkörpert von Michael Rooker, "Cliffhanger") und dem Soundtrack die Auftritte von Sylvester Stallone und David Hasselhoff - der übrigens gemeinsam mit Regisseur James Gunn auch ein Lied beisteuert. Noch mehr als bisher von Marvel-Filmen gewohnt, lohnt es sich auch diesmal natürlich wieder, am Ende sitzen zu bleiben.

Kinostart von "Guardians of the Galaxy Vol. 2": 27. April!

Porträt von Harald Dragan
Harald Dragan
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