Test gescheitert
Kims Super-Rakete hob nicht einmal vom Boden ab
Ein neuer nordkoreanischer Raketentest ist südkoreanischen Angaben zufolge gescheitert. Das Verteidigungsministerium in Seoul teilte am Sonntag mit, Nordkorea habe in der Früh versucht, "einen unbestimmten Raketentyp vom Bereich Sinpo in der südlichen Provinz Hamkyong aus zu testen, aber wir vermuten, dass der Abschuss gescheitert ist". Dem Vernehmen nach sei die Rakete noch am Boden explodiert.
Das Ministerium analysiere den Raketentest, um weitere Details zu erfahren, hieß es. Südkoreas Verbündeter, die USA, bestätigten aber kurz darauf: Nordkorea habe anscheinend versucht, eine ballistische Rakete abzufeuern, diese sei jedoch "fast sofort explodiert", so Dave Benham, ein Sprecher des US-Pazifik-Kommandos. Der Abschuss der Rakete sei in der Nähe von Sinpo versucht worden.
Weltweit war befürchtet worden, dass die stalinistische nordkoreanische Führung mit Machthaber Kim Jong Un anlässlich des 105. Geburtstags des Staatsgründers Kim Il Sung ("Tag der Sonne") eine Rakete oder sogar eine Atomwaffe testen könnte. Bei einer Militärparade in der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang waren am Samstag 56 Raketen verschiedener Bauart präsentiert worden, darunter möglicherweise auch eine neue ballistische Interkontinentalrakete.
Konflikt mit USA verschärft
Der Konflikt um das umstrittene nordkoreanische Atomwaffenprogramm hatte sich zuletzt verschärft. US-Präsident Donald Trump drohte, sein Land sei notfalls zu einem Alleingang bereit, wenn China nicht den Druck auf seine Verbündeten in Pjöngjang erhöhe. Wegen der Gefahr aus Nordkorea werde man "militärische Optionen" prüfen. In der Vorwoche schickte die US-Armee einen Flugzeugträger und mehrere Kriegsschiffe zur Koreanischen Halbinsel.
China hatte noch am Freitag vor dem Hintergrund der stark angespannten Lage eindringlich vor neuen Provokationen und Drohungen gewarnt. Alle Seiten sollten Zurückhaltung zeigen und nichts unternehmen, das die Situation noch verschärfen könnte, sagte Außenminister Wang Yi.
US-Vizepräsident besucht Südkorea
Der neuerliche Raketentest überschattete auch den Besuch von US-Vizepräsident Mike Pence am Sonntag in Seoul. Pence bekundete vor dem Hintergrund der verschärften Spannungen um das nordkoreanische Atom- und Raketenprogramm die Solidarität der USA mit Südkorea. Er feierte mit US-Soldaten, die in der Pufferzone an der streng bewachten Grenze zwischen Nord- und Südkorea stationiert sind, Ostern und führte Gespräche mit der südkoreanischen Regierung.
Der nordkoreanische Diktator Kim Jong Un verschärft seit einiger Zeit seine Provokationen gegen den Westen. Allein im vergangenen Jahr ließ er zwei Atomwaffentests vornehmen, gleichzeitig arbeitet die nordkoreanische Führung an der Entwicklung von Langstreckenraketen, mit denen atomare Sprengköpfe bis in die USA getragen werden könnten. Das stalinistisch geführte Land verstößt damit gegen mehrere Resolutionen des UNO-Sicherheitsrats.
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