
Sieben Tage nach einem allergischen Schock ("Es war die Birke"), Streit mit der Parteijugend und Spekulationen über ihre politische Ablöse hat sich Eva Glawischnig auf die politische Bühne zurückreklamiert. Im Gespräch mit der "Krone" macht die Grünen-Chefin den Jungen jetzt ein Angebot, das sie nicht ablehnen können. Sie kritisiert Kanzler Kern und skizziert ihre weiteren Pläne. Ans Aufhören denkt Glawischnig offenbar noch nicht.
Auf die Chronik des grünen Desasters in der vergangenen Woche will Eva Glawischnig gar nicht erst genauer eingehen. Nur zu ihrem allergischen Schock berichtet sie, sie sei am Samstag vor einer Woche in der Früh mit Symptomen einer schweren Allergie aufgewacht, in die Notaufnahme gekommen, mit Cortison behandelt worden, das sie nicht vertrage. Nun habe sie die Diagnose, es wären Birkenpollen. "Aber das ist nun vorüber", sagt sie.
"Mit voller Kraft nach vorne schauen"
Jetzt aber versucht Glawischnig Zuversicht und Selbstvertrauen zu verbreiten. Das hört sich im Gespräch mit der "Krone" am Samstag dann folgendermaßen an: "Wir werden jetzt mit voller Kraft nach vorne schauen und einig und geschlossen arbeiten."
Junge Grüne einbinden - aber nicht alle
Die seit 2008 als Nachfolgerin von Alexander Van der Bellen amtierende Grünen-Chefin, die seit 1999 im Parlament sitzt und auch schon einmal zwei Jahre Dritte Nationalratspräsidentin war, hat sich für den Neustart auch etwas überlegt. Glawischnig will den Jungen in ihrer Partei bei einem Treffen am 21. April ein Angebot machen: "Es geht um die Einbindung der Jungen Grünen. Auf allen Ebenen von der Partei bis in den Nationalrat soll ein Drittel der Menschen unter 40 Jahre alt sein."
Für die Rebellen gibt es keinen Weg zurück
Für die jungen Rebellen allerdings, die unter der Führung der Junge-Grüne-Chefin Flora Petrik den Aufstand gewagt hatten, gibt es keinen Weg zurück. An dieser Entscheidung lässt Glawischnig keinen Zweifel.
Die innerparteilichen Streitigkeiten der vergangenen Tage unter den Grünen-Abgeordneten führt Glawischnig auf "verständliche Emotionen" zurück. Bekanntlich war von einem grünen Abgeordneten öffentlich beklagt worden, dass Glawischnig nun "erfolgreich beschädigt" worden sei. Eine grüne Abgeordnete meinte ebenfalls öffentlich, dass "Donald Duck nächster Parteichef von den Grünen" werde.
Für Flüchtlingsfrage: "Geld, Geld, Geld"
Erstaunlich heftig kritisiert Glawischnig, die sich künftig unter anderem der "drängenden Wohnungspolitik und sozialen Themen" widmen will, Bundeskanzler Christian Kern. Es sei unter ihm zu einem "Stillstand in der Wirtschafts- und Energiepolitik gekommen". Auch in der Flüchtlingsfrage sei die Regierung säumig. Da helfe nur "Geld, Geld, Geld vor Ort" in den Krisenregionen.
Kronen Zeitung
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