Mutter fassungslos

Schaffner wirft 13-Jährigen einfach aus dem Zug

Tirol
05.03.2017 17:56

Herzlos - anders kann man diesen Schaffner wohl nicht beschreiben. Der ÖBB-Mitarbeiter warf am Samstag einen erst 13-Jährigen am Bahnhof Baumkirchen/Volders aus dem Zug, weil er keine Fahrkarte vorweisen konnte. Doch der Bub hatte schlicht die Geldbörse samt Ganzjahresticket beim Freund vergessen.

Der 13-jährige Niklas aus Innsbruck wollte Samstag Mittag nach einem Besuch bei einem Freund in Fritzens mit dem Regionalzug nach Hause fahren. Doch als er bei der Fahrscheinkontrolle in seinem Rucksack nach seinem Ganzjahresticket suchte, fiel dem Gymnasiasten auf, dass er seine Geldtasche mit sämtlichen Ausweisen und eben dem Fahrschein bei seinem Kumpel vergessen hatte. Obwohl der Bub dies dem Schaffner mitteilte und total verzweifelt auch zu ihm meinte, dass seine Mutter das Ticket sofort in Innsbruck nachbringen konnte, blieb der Zugbegleiter knallhart. Ganz alleine, ohne Geld und Ausweis warf er Niklas am nächsten Bahnhof einfach aus dem Zug.

"Akku hätte leer sein können"

"Der Bahnhof Baumkirchen/Volders befindet sich im Nirgendwo. Weit und breit war keine Menschenseele", ist die Mutter des 13-Jährigen noch immer fassungslos. Zum Glück hatte Niklas sein Handy dabei und konnte seine Mama um Hilfe rufen. "Der Schaffner wusste nicht, dass mein Sohn ein Handy dabei hat und ich will mir gar nicht ausmalen, was passieren hätte können, wenn sein Akku leer gewesen wäre", ist die Innsbruckerin sauer.

Mutter holte Sohn mit Auto ab

Sofort setzte sich die Frau in ihr Auto, fuhr rund 20 Kilometer zu ihrem Sohn und die selbe Strecke wieder zurück. Via E-Mail an das Kundencenter der ÖBB ließ Niklas’ Mutter ihrer Wut freien Lauf. Reaktion erhielt sie darauf aber noch keine. Von Seiten der ÖBB war am Sonntag niemand für eine Stellungnahme erreichbar.

Konsequenzen für Schaffner in Deutschland

Niklas Schicksal ist kein Einzelfall: Vor allem in Deutschland wurden in den vergangenen Jahren immer wieder Kinder wegen fehlender Fahrkarten aus Zügen geworfen. Einige dieser Vorfälle blieben nicht ohne Konsequenzen für die Schaffner.

Samuel Thurner, Kronen Zeitung

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