Wegen Mord
Mitglied des saudischen Königshauses hingerichtet
Die mittlerweile 134. Hinrichtung in Saudi-Arabien in diesem Jahr ist eine brisante gewesen. Denn am Dienstag wurde das Todesurteil gegen Prinz Turki bin Saud bin Turki bin Saud al-Kabir, ein Mitglied des Königshauses, vollstreckt. Dies teilte die amtliche Nachrichtenagentur Saudi Press Agency mit.
Dem Prinzen war zur Last gelegt worden, bei einer Massenschlägerei einen Landsmann erschossen zu haben. Hinrichtungen sind im erzkonservativen Saudi-Arabien beinahe an der Tagesordnung, eine Exekution eines Mitglieds der Saud-Herrscherfamilie ist hingegen eine Seltenheit.
Die häufigste Hinrichtungsmethode in Saudi-Arabien ist das Köpfen mit einem Säbel. Außer Mord und Terror-Vergehen werden auch Vergewaltigung, bewaffneter Raub und Drogenhandel mit dem Tode bestraft. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hatte in den vergangenen Monaten wiederholt kritisiert, dass die Zahl der Hinrichtungen in dem Land zunimmt.
Abschaffung der Todesstrafe für Minderjährige gefordert
Selbst Minderjährige werden in Saudi-Arabien zum Tode verurteilt. UN-Menschenrechtsexperten fordern nun eine sofortige Abschaffung der Todesstrafe sowie körperlicher Züchtigungen für Minderjährige. In einem in der Vorwoche veröffentlichten Bericht zur Lage der Kinder in dem Golfstaat kritisierte der UN-Ausschuss für Kinderrechte Gesetze, die die Todesstrafe und schwere Misshandlungen wie Steinigung, Amputationen und Prügelstrafe für Minderjährige ermöglichen.
Minderjährige über 15 Jahren würden in Saudi-Arabien nach Erwachsenenstrafrecht behandelt, kritisierte der Ausschuss. Mindestens vier Anfang Jänner hingerichtete Menschen seien jünger als 18 gewesen, als sie zum Tode verurteilt wurden.
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