Kompromisskandidatin
Kersti Kaljulaid ist erste Präsidentin Estlands
In Estland ist erstmals eine Frau an die Staatsspitze gewählt worden. Nach mehreren vergeblichen Anläufen wählte das Parlament am Montag Kersti Kaljulaid, die frühere Vertreterin Estlands beim Europäischen Rechnungshof, mit großer Mehrheit zur Nachfolgerin des liberalen Präsidenten Toomas Hendrik Ilves, der nach zwei Mandaten aus dem Amt ausschied.
Die Aufgaben des Präsidenten in dem baltischen Staat mit 1,3 Millionen Einwohnern sind vorwiegend repräsentativ. Die Wahl eines neuen Staatsoberhauptes war zuvor mehrfach gescheitert. Weder gelang es bei drei Wahlgängen im Parlament, noch bei zwei Abstimmungen in einer gesonderten Wahlversammlung einem der Kandidaten, die erforderliche Mehrheit zu erlangen.
Die am 30. Dezember 1969 in Tartu geborene Kajulaid erreichte bei der Abstimmung am Montag nun 81 Ja-Stimmen bei 17 Enthaltungen. Die ausgebildete Biologin hatte Estland von 2004 bis zum Frühjahr am Europäischen Rechnungshof in Luxemburg vertreten.
Kaljulaid will empathische Präsidentin sein
Weggefährten bescheinigen der Europäerin des Jahres 2009 in Estland eine schnelle Auffassungsgabe. Vor ihrer Wahl kündigte die sich selbst als "modern konservativ" beschreibende Kaljulaid an, eine empathische Präsidentin sein zu wollen, die auf Missstände hinweise. Die Mutter von vier Kindern ist in zweiter Ehe mit einem Ingenieur verheiratet.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB).