Ein reservierter Rudolf Hundstorfer und ein umso aufgedrehterer Andreas Khol waren die letzten beiden Fahrgäste von Chauffeur Hanno Settle bei der ORF-"Wahlfahrt". Neben dem Temperament kristallisierten sich auch die neuen Technologien als Unterscheidungsmerkmal heraus. Ihrem Schicksal als ewige Personalreserve bzw. zweite Wahl stellten sich die beiden mit Gleichmut.
Schon das Spiel "Wer hat's gesagt?", bei dem es Aussagen zur Ausländerpolitik FPÖ- bzw. Koalitionspolitikern zuzuordnen galt, quittierte Präsidentschaftskandidat Hundstorfer mit Kopfschütteln. Warum? "Na weil ich mir ungefähr vorstell, was da jetzt kommt." Khol ermahnte Settele im Mercedes-Youngtimer hingegen, beim Vorlesen mehr auf die Straße zu achten. Einig waren sich beide in der Verteidigung der Regierungslinie in Sachen Flüchtlinge.
Khol schoss ein Selfie mit dem ORF-Journalisten und lichtete auch Salzburger Kühe ab. Eine Anekdote über seinen Sohn, einen Veterinär, der in jungen Jahren gerne über die Schönheit der Paarhufer schwärmte, war da nicht weit. "I hab ma gedacht, Herrgott, so hab ich in dem Alter von die Weiber g'red't."
"Weltbester der Zweitbesten"
Wortkarger zeigte sich Hundstorfer. "Manchmal macht es nachdenklich, dass man als 64-Jähriger Personalreserve ist", sagte er. Er freue sich jedenfalls darauf, "dass ich's werd" - also Bundespräsident. Khol zeigte sich über das Prädikat "Weltbester der Zweitbesten" amüsiert. Vom niederösterreichischen Landeshauptmann Erwin Pröll, dem ursprünglichen ÖVP-Favoriten, fühle er sich unterstützt. "Und natürlich, mit dem Erwin reden ist immer ein Gewinn."
Ein weiterer Programmpunkt war die Verkostung von Mozarttaler-Wahlgeschenken - auch jenen des Gegners. "Meiner war geschmacklicher", so Hundstorfer, der nach eigenen Angaben "leider esstechnisch sehr vielseitig orientiert" ist. Khol gab mehrsprachige Kostproben seines Könnens als Reiseleiter.
"Social Media für Dummies"
Zum Abschluss beteuerte der ÖVP-Kandidat dem "verehrungswürdigen Herrn Settele", dass es ihm "ausgesprochenen Spaß gemacht" habe. Hundstorfer wurde vom ORF-Chauffeur mit einem Band "Facebook-Marketing, Social Media für Dummies" beglückt - weil er gemeint hatte, er lasse diese von anderen betreuen.
Am Ende blieb Settele allein. Das verstohlene Ausprobieren der präsidentiellen Rot-Weiß-Rot-Schärpe bildete den Abschlussgag, bevor er zu den Klängen von "Everyone's a Winner" von Hot Chocolate Richtung Hofburg brauste.
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